Die altkirchlichen Glaubensbekenntnisse
und
„Das erweiterte, größere Glaubensbekenntnis“
als Grundlage für das bekennende, proklamierende Gebet
Joachim Hübel
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Einleitung – Sinn und Zweck des Glaubensbekenntnisses
Unter Gläubigen gab es schon immer das tiefe, geistliche Bedürfnis, die zentralen Grundwahrheiten und Inhalte ihrer Gottes- und Heilserkenntnis und ihrer Glaubensüberzeugung zusammenzufassen. Denn dadurch wird eine greifbare, solide, unerschütterliche Grundlage geschaffen, auf die man sich im Glauben und Bekennen verlassen kann. Eine solche stabile, verbindliche Bekenntnisgrundlage zu schaffen, die der Stärkung und Justierung (Ausrichtung) des Glaubens dient, das war bereits in der frühen Christengemeinde ein großes Anliegen der geistlichen Führer und apostolischen Leiter. Daher verfügen wir von Alters her über eine ganze Reihe von Glaubensbekenntnissen, die diesem Zweck dienten. Bekannt sind das „Te Deum“, das „Athanasianum“, das Altrömische Glaubensbekenntnis („Romanum“) (Text im Anhang 1), das „Nicänische Glaubensbekenntnis“ (Anhang 2) - und dessen Revision als „Nicäno-Konstantinopolitanum“ (Anhang 3) - und das heute noch allgemein gebräuchliche „Apostolische Glaubensbekenntnis“ („Apostolikum“) (Anhang 4).
Diese Glaubensbekenntnisse erfüllten früher - und erfüllen heute - den Zweck, den eigenen konfessionellen Standort klar zu definieren und sich von anderen, abweichenden Glaubens-überzeugungen (die als schriftwidrig, verkehrt und heilsgefährdend erachtet wurden/werden), abzugrenzen. Beispielsweise geschah durch die altkirchlichen Bekenntnisse eine klare Ab-grenzung gegenüber dem Arianismus (der die Gottheit Jesu Christi leugnete) und gegenüber dem Doketismus (der das wahre Menschsein Christi bestritt und behauptete, Jesus habe nur einen menschlichen Scheinkörper angenommen). Daher sind Glaubensbekenntnisse ein wichtiges Instrument, um die eigene Glaubens-Identität zu sichern und zu bewahren.
Bei den Glaubensbekenntnissen muss unterschieden werden zwischen theologisch-apologetischen Bekenntnisschriften einerseits (wie die Confessio Augustana - das „Augsburgische Bekenntnis“), die stark informativen Charakter haben, und theologisch-liturgischen Glaubensbekenntnissen andererseits, die der gottesdienstlichen (liturgisch) und gebetsmäßigen Glaubens-Proklamation dienen. Beide können der individuellen Erbauung und persönlichen Glaubensbestärkung dienen. Die primäre Bestimmung der liturgischen Bekenntnisse besteht jedoch darin, dass sie als Hymnen des Lobpreises und der Anbetung direkt an Gott gerichtet werden (vgl. 1.Sam 2,1-10 – der Lobpreis der Hanna; Lk 1,46-55 – der Lobpreis Marias; Lk 1,67-79 – der Lobpreis Zacharias). Auf diese Weise verwirklichen erweckte, wiedergeborene Gläubige ihr „allgemeines Priestertum“ (1.Petr 2,9; Offb 1,5, 5,10) und bringen Gott wohlgefällige geistliche Opfer dar:
„Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das (Glaubens-)Bekenntnis festhalten! … Durch ihn nun lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen! Das ist: Frucht der Lippen, die seinen Namen bekennen.“ (Hebr 4,14; 13,14)
„Lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus!“ (1.Petr 2,5)
„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott (im Gebet) naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn (im Gebet auf-)suchen, ein Belohner sein wird.“ (Hebr 11,6)
„Das ist das Wort des Glaubens, das wir predigen, dass, wenn du mit deinem Mund Jesus als Herrn bekennen und in deinem Herzen glauben wirst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, du gerettet werden wirst. Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil (o. zur Rettung). … denn er ist Herr über alle, und er ist reich für alle, die ihn (im Gebet und im Glauben) anrufen; »denn jeder, der den Namen des Herrn anrufen wird, wird gerettet werden« (Joel 3,5). … Also ist der (rettende, heilsame) Glaube aus der Verkündigung (o. Proklamation), die Verkündigung aber durch das (biblisch-neutestamentliche) Wort Christi.“ (Röm 10,8-13.17)
Ein Glaubensbekenntnis enthält nicht nur die wichtigsten Glaubensinhalte zum Zwecke des liturgischen (gottesdienstlichen) Betens und Bekennens. Es dient/e auch als Taufbekenntnis, mit dem ein Täufling vor dem Taufakt seinen Glauben vor Gott und gegenüber den evtl. an-wesenden Gemeindemitgliedern oder Verwandten bekundet/e.
Es gibt kaum eine bessere Art und Weise, seinen inneren Herzens-Glauben deutlicher und wirksamer zum Ausdruck zu bringen, als durch eine laute, verbale Proklamation eines Glaubensbekenntnisses.
„Hieran erkennt ihr den Geist Gottes: Jeder Geist, der Jesus Christus, im Fleisch gekommen, bekennt, ist aus Gott … Wer bekennt, dass Jesus der Sohn Gottes ist, in dem bleibt Gott und er in Gott. … Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube. Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt (und bekennt), dass Jesus der Sohn Gottes ist?“ (1.Joh 4,2.15; 5,4.5)
Das Glaubensbekenntnis kann außerdem als hoch wirksame Waffe gegen böse, dämonisch-teuflische Mächte und Geister der unsichtbaren Welt verwendet werden:
„Loben sollen sie seinen Namen beim Reigen, mit Tamburin und Zither sollen sie ihm spielen! Denn der HERR hat Wohlgefallen an seinem Volk. Er schmückt die Demütigen mit Heil! Die Frommen sollen jubeln in Herrlichkeit, jauchzen sollen sie auf ihren Lagern! [Der nachfolgende Textabschnitt wird hier allegorisch interpretiert und bezieht sich für Christen – gemäß Eph 6,12 - auf dämonische Unheilsmächte:] Lobpreis Gottes sei in ihrer Kehle und ein zweischneidiges Schwert in ihrer Hand, um Rache zu vollziehen an den Nationen, Strafgerichte an den Völkerschaften, um ihre Könige zu binden mit Ketten, ihre Edlen mit eisernen Fesseln, um das schon aufgeschriebene Gericht an ihnen zu vollziehen! Das ist Ehre für alle seine Frommen. Halleluja!“ (Ps 149,3-9)
„Denn unser Kampf ist nicht gegen Fleisch und Blut (d.h. Menschen), sondern gegen die Gewalten, gegen die Mächte, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die geistigen Mächte der Bosheit in der Himmelswelt. Deshalb ergreift die ganze Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag widerstehen und, wenn ihr alles ausgerichtet habt, stehen bleiben könnt! So steht nun, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, bekleidet mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit und beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung (und Proklamation) des Evangeliums des Friedens! Bei alledem ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen könnt! Nehmt auch den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, das ist Gottes Wort!“ (Eph 6,12-17)
„Unterwerft euch nun Gott! Widersteht aber dem Teufel (standhaft im Glauben)! Und er wird von euch fliehen.“ (Jak 4,7)
„Seid nüchtern, wacht! Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann. Dem widersteht standhaft durch den Glauben, da ihr wisst, dass dieselben Leiden sich an eurer Bruderschaft in der Welt vollziehen!“ (1.Petr 5,8.9)
Wir können kaum ermessen, welch große Wirksamkeit ein lebendiges Glaubensbekenntnis als vertrauensvoll bekennendes, proklamierendes (= verkündigendes) Gebet entfaltet.
Außerdem ist es eine der Möglichkeiten, Gott zu gefallen: „lasst euch auch selbst als lebendige Steine aufbauen, als ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um geistliche Schlacht-opfer darzubringen, Gott hochwillkommen durch Jesus Christus!“ (1.Petr 2,5)
„Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muss glauben, dass er ist und denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.“ (Hebr 11,6).
Im Umkehrschluss bedeutet das: im Glauben können wir Gott wohlgefallen, wenn wir uns Ihm im Gebet nahen und glauben, dass er da ist und die, die ihn aufsuchen, reichlich belohnt.
Die Notwendigkeit des erweiterten „Größeren Glaubensbekenntnisses“
als Grundlage für das bekennende, proklamierende Gebet
Bekennen (griech.: homologeo, exomologeo) bedeutet:
„das gleiche sagen“, „zusammenreden“, „übereinstimmend aussagen“.
Welch großes Heil liegt darin, wenn wir den allmächtigen Gott und Seinen gewaltigen Namen bekennen und wenn wir im Glauben und im Bekenntnis mit dem übereinstimmen,
was dieser Gott uns durch Sein Wort als ewige Wahrheit geoffenbart hat - siehe dazu: Mt 10,32; Röm 10,9; Phil 2,11; 1.Tim 6,12; Hebr 4,14; 10,23; 13,15; 1.Joh 2,23; 4,2.5.
Unser Glaubensbekenntnis richtet sich dabei in vier verschiedene Richtungen:
> zum dreieinigen Gott – Vater, Sohn u. Heiliger Geist,
> zu uns selbst,
> zu unseren Mitmenschen (Glaubensgenossen etc.) und
> in die unsichtbare Welt der guten Engel und der bösen Geister.
Welche Kraftwirkungen das bekennende, proklamierende (= verkündigende) Gebet entfaltet, wird unter Christen noch viel zu wenig erkannt.
„Tod und Leben sind in der Gewalt der Zunge ...“ (Spr 18,21)
Heidnische Magier haben da oft mehr Einsicht darüber was geschieht, wenn jemand mit konzentrierter Aufmerksamkeit und gebündelter Willenskraft aus seinem Geist heraus klare Worte spricht, Affirmationen (Zustimmungs-Formeln) proklamiert und autoritative Erklärungen abgibt. – „Die Söhne der Welt sind [oftmals] klüger als die Söhne des Lichts“ (Lk 16,18)
„Eine Quelle des Lebens ist der Mund der Gerechten ...“ (Spr 10,11)
„Denn mit dem Herzen wird geglaubt zur Gerechtigkeit, und mit dem Mund wird bekannt zum Heil (o. zur Rettung).“ (Röm 10,10)
„Durch Ihn nun – durch Jesus Christus – lasst uns Gott stets ein Opfer des Lobes darbringen, das ist: Frucht der Lippen, die Seinen Namen bekennen.“ (Hebr 13,15)
Durch ein herzhaftes, lautes, kraftvolles Aussprechen der biblischen Wahrheit und der Verheißungen Gottes wird unser Geist und unser Glaube aufgebaut und gestärkt:
„Also ist der Glaube aus der Verkündigung, die Verkündigung aber durch das Wort Christi.“
(Röm 10,17)
„Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet (und proklamiert) im Heiligen Geist, ...“ (Jud 20)
Wenn wir mit einem glaubensstarken Herzen die biblische Wahrheit – das lebendige und wirksame Wort Gottes (Hebr 4,12; Joh 6,63; 1.Petr 1,23) - proklamieren, wird eine geistliche Atmosphäre aufgebaut, in der sich der allmächtige Gott und seine unvorstellbar große Macht und Wirkungskraft offenbaren. Daher brauchen wir geistliche Erkenntnis über die Größe Gottes und seiner Möglichkeiten: „Ich gedenke euer in meinen Gebeten, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst. Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen (= Gläubigen) und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke. … Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.“ (Eph 1,16-19; 3,20.21).
Wenn wir Gott anbeten und seine Größe im Glauben bekennen, dann erleben wir, wie der Heilige Geist auf geheimnisvolle Weise stärker in uns und durch uns zu wirken beginnt! Unser Inneres wird sensibler für geistliche Dinge und für das, was Gott tun will. Und wir beginnen Seine Stimme deutlicher zu hören.
Wir spüren immer mehr und intensiver die unbeschreibliche Gegenwart Gottes, des Vaters
und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gottes Überwinder- und Siegeskraft beginnt sich in unserem Leben kraftvoll zu entfalten und auszuwirken.
Unsere persönliche Lebenssituation verändert sich, und das Wirken Gottes strahlt auf geheimnisvolle Weise auf unsere ganze Umgebung und unsere Mitmenschen aus.
Wunderbare Dinge beginnen sich um uns her zu ereignen. - Doch das sind nicht wir! – das ist Gott in uns und durch uns. Wir werden zu einem „offenen Wasserhahn“, durch den das lebendige Wasser des Heiligen Geistes hinaus sprudelt (Joh 7,38.39).
Lassen wir uns von nichts und niemand davon abhalten, in die wunderbare Dimension der geistlichen Lebensfülle einzutreten! Sie erschließt sich …
– durch den reichlichen Gebrauch des biblischen Wortes Gottes
– durch das Hören und Befolgen guter, schriftgemäßer Lehre
– durch Lobpreis und Anbetung in Geist und Wahrheit
– durch Beten und Fasten
– durch geistliche Liebesgemeinschaft mit anderen erweckten Christen
– und durch das Proklamieren des Wortes Gottes und schriftgemäßer
Glaubensbekenntnisse.
Aus den genannten Gründen ist es auch mir ein tiefes Herzensanliegen, ein angemessenes Glaubensbekenntnis zu formulieren, das einerseits der gläubigen Selbstversicherung und Identität dient, und andererseits als liturgisches Bekenntnis für Gebet und Anbetung gebraucht werden kann. Da das Nicäno-Konstantinopolitanum auch als „Großes Glaubensbekenntnis“ bezeichnet wird, bezeichne ich das von mir verfasste Bekenntnis als das (erweiterte) „Größere Glaubensbekenntnis“.
Darin sollen alle wichtigen Aussagen und relevanten Überzeugungen, die zu einem umfassenden christlichen Glaubenbekenntnis gehören, systematisch zusammengefasst und übersichtlich dargestellt werden. Es soll ein überkonfessionelles Glaubensbekenntnis sein, in dem alle zentralen Positionen des christlichen Glaubens enthalten sind, die der biblisch-neutestamentlichen Gesamtlehre entsprechen – der „Lehre der Apostel“ (Apg 2,41). In einer derartigen Aufstellung von Glaubens-Basis-Sätzen dürfen keine zentralen Inhalte der Schrift weggelassen werden, und es darf nichts hinzugefügt werden, was über das hinausgeht, was im Wort Gottes klar geoffenbart und geschrieben steht (1.Kor 4,6; 2.Joh 9-11; 1.Tim 6,3-5; Tit 1,9; 2,1; 2.Tim 4,2-5; 3,14-17).
In einem Glaubensbekenntnis sollten alle elementaren, heilsnotwendigen Positionen enthalten sein. Das ist im Text des von mir entworfenen „erweiterten, größeren Glaubensbekenntnisses“ – gemäß meiner Einschätzung – gegeben. Denn darin werden nicht nur die bloßen Tatsachen wiedergegeben – z.B. „der gelitten hat unter Pontius Pilatus, der gekreuzigt wurde, der gestorben ist und begraben wurde …“ -, sondern es enthält darüber hinaus die geistliche Bedeutung dieser Tatsachen – z.B. „dass Jesus als Gerechter für uns Sünder stellvertretend die Todesstrafe erlitten hat und sein heiliges Blut als ewiges Sühneopfer für unsere Sündenschuld vergoss …“.
Und genau das sind in den altkirchlichen Glaubensbekenntnissen die zwei große Mankos: Das (nahezu) komplette Fehlen der lehrmäßigen, soteriologischen (heilsmäßigen) Interpretation (Deutung) der objektiven Heilstaten Christi (wie Kreuzestod, Grablegung, Auferstehung, Himmelfahrt) - und die subjektive Bezugnahme zu diesen Heilstaten im persönlichen Glauben, durch den aktiv das ergriffen wird, was Christus für uns – für mich! – getan hat. Diese zwei Elemente sind von entscheidender Bedeutung. Denn man/frau kann objektive Glaubenswahrheiten bekennen, ohne dadurch erlöst und gerettet zu werden. Wer davon überzeugt ist, dass „Jesus am Kreuz gestorben ist“, der ist durch diese Tatsache noch nicht erlöst. Erst die subjektive Glaubensaneignung in dem Bekenntnis „Jesus Christus ist für mich Sünder am Kreuz gestorben, um meine Sündenschuld zu tilgen“, entfaltet eine wirksame, erlösende Kraft (vgl. Röm 1,16.17; 10,8-13; 1.Thess 2,15; Eph 1,13).
„Das Größere Glaubensbekenntnis“ entspricht weitgehend der allgemeinen evangelikalen, biblisch orientierten Lehrauffassung. Es ist keiner speziellen konfessionellen Prägung oder Tradition verpflichtet, sondern hat allein die Heilige Schrift zur Grundlage.
Die darin enthaltenen einzelnen Bekenntnis-Sätze sind aus einer Vielzahl von Schriftaussagen des biblischen Wortes Gottes abgeleitet. An manchen Stellen sind die Formulierungen sogar wortwörtlich oder nahezu wortwörtlich aus der Heiligen Schrift übernommen worden (im Wortlaut der Revidierten Elberfelder Übersetzung).
Bei der Formulierung der Bekenntnis-Sätze wurde ganz besonders auf die schriftgemäße und lehrmäßig-theologische Richtigkeit und auf eine einfache, allgemein verständliche, zeitlose Ausdrucksweise geachtet. Die „biblische“ Sprache ist frei von akademischen Fachbegriffen.
Dieses Glaubensbekenntnis soll Christen die wesentlichsten Grundlagen ihres Glaubens und ihrer Glaubenspraxis ins Bewusstsein rufen.
In seiner Verwendung als Bekenntnistext kann das „Größere Glaubensbekenntnis“ sowohl als Ausgangsbasis für eine Neuorientierung und Rückbesinnung auf die wesentlichen Glaubensgrundlagen verwendet werden als auch für das evangelistische Gespräch mit Interessierten.
Mein Hauptanliegen bei der Abfassung dieses Bekenntnisses jedoch war, eine solide, biblisch fundierte Grundlage für die Gebetspraxis zu schaffen.
Obwohl die Bekenntnisformel relativ umfangreich ist, eignet sich sie sowohl für den Gebrauch im Gottesdienst– also für das gemeinschaftliche Bekenntnis –, sowie für die persönliche Gebetszeit. Sie lässt sich auch abschnittweise durchbeten und proklamieren.
Bei der inhaltlichen Gliederung habe ich mich am Apostolischen und am Nizänischen Glaubensbekenntnis (Nicaeno-Konstantinopolitanum / Nicaenum) orientiert. Den aus dem Apostolischen Glaubensbekenntnis wörtlich übernommenen Text habe ich in meinem „erweiterten, großen Glaubensbekenntnis“ ich in schwarzer Schrift (Schriftart Arial) aufgeführt, während die von mir eingefügten Erweiterungen in roter Kursivschrift (Schriftart Times New Roman) gebracht werden. Diese Absetzung kann als Orientierungshilfe dienen beim Vergleich mit dem volkskirchlichen Glaubensbekenntnis.
Andere Bekenntnistexte wollte ich bei der Ausarbeitung nicht verwenden. Dafür habe ich umso mehr die „Basics“ der Bibel – besonders die des Neuen Testaments – herangezogen und auf den Leuchter gestellt (z.B. Joh 1,1-8; 1.Joh 4,2.15; 1.Tim 3,16).
Ich erhebe mit dem von mir entworfenen „Größeren Glaubensbekenntnis“ nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, doch in dieser Hinsicht übertrifft es das Apostolische Glaubensbekenntnis bei weitem. Beim Verfassen war ich sehr darum bemüht, mich vom Heiligen Geist leiten zu lassen und möglichst alle wesentlichen Aussagen über Gott, Seinen wunderbaren Ratschluss und Seine großen Heilstaten in dieses Bekenntnis einzuarbeiten.
Möge dieses Glaubensbekenntnis allen Lesern, Betern und Bekennern zum Segen sein.
Das erweiterte „Größere Glaubensbekenntnis“
auf der Grundlage des Apostolischen Glaubensbekenntnisses
Ich glaube an den dreieinigen Gott, den Höchsten,
der in Ewigkeit unwandelbar derselbe ist;
JAHWE 1 ist sein ewiger Name - der „ICH BIN“ -
und HERR ist sein Titel (d.h. universaler HERRscher – hebr.: Adonai / griech.: Kyrios),
1 JAHWE ist die allerwahrscheinlichste Aussprache des hebräischen Tetragrammaphons „JHWH“.
Aus Ehrfurcht und Scheu wurde der heilige Gottes-Namen von den Israeliten nicht ausgesprochen (siehe 2.Mo 20,7) und durch die
Bezeichnung „HERR“ (hebr.: Adonai) ersetzt. Bereits vor Christi Geburt ging dann irgendwann das Wissen um die rechte
Vokalisation und Aussprache des
hebr. Begriffs ganz verloren. Auch die Apostel und Jünger Jesu - ja sogar Jesus Christus selbst - haben diesen Gottes-Namen
der Tradition gemäß also niemals ausgesprochen, sondern „HERR“ (hebr.: Adonai – griech.: Kyrios) gesagt! Die
ursprüngliche Aussprache des Namens lässt sich jedoch an alten, gebräuchlichen Redewendungen rekonstruieren, die den
Gottes-Namen noch als Kürzel enthalten – z.B. „Hallelu-Jah“ – „Lobpreis sei Jah(we)“. (Die Namens-Variante „Jehova“ entspringt übrigens einem
alten Irrtum.)
der redet und handelt durch sein Wort
und der sich offenbart durch seine prophetischen Schriften der Bibel.
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen, Ewigen, Allgegenwärtigen, Allwissenden und Allweisen,
der Liebe ist, gütig, gnädig, barmherzig, geduldig, langsam zum Zorn
und groß an Gnade,
der vollkommen und heilig ist, gerecht und treu und wahrhaftig,
der unfehlbar ist in seinem Ratschluss und Handeln,
der in allen seinen Wegen gerecht und wahr ist,
der im Himmel und auf Erden tut, was immer er will,
und keiner kann ihm das verwehren;
an den, der der wahre Schöpfer des Himmels und der Erde ist,
der sichtbaren und der unsichtbaren Welt,
der sprach, und es geschah, der befahl, und es wurde;
der die Engel geschaffen hat zur Anbetung und als dienstbare Geister,
der den Menschen geschaffen hat nach seinem Bilde - als Mann und Frau -,
Ihn zu lieben, Ihn zu erkennen, Ihn anzubeten und Ihm zu dienen in Freude.
Und ich glaube an Jesus, den Christus 2, den Gesalbten
2 „Christus“ - d.i. der mit Heiligem Geist „Gesalbte“, der prophetisch verheißene Erlöser
des himmlischen Vaters eingeborenen Sohn,
unsern Erlöser und Herrn,
der auf ewig Gott ist und bereits vor aller Schöpfung war
der stets aus Gott-Vater hervorgeht
und doch mit Ihm eins bleibt,
vom Ihm im Geist gezeugt und geboren, nicht geschaffen,
der unwandelbar einer Wesensnatur mit dem Vater ist;
der empfangen wurde durch den Heiligen Geist,
der geboren wurde von der Jungfrau Maria,
der zum Heil der Menschen aus der Himmelswelt herabstieg,
sich selbst erniedrigte und Knechtsgestalt annahm,
ins Fleisch kam und Mensch wurde;
hinfort ist er für immer wahrer Gott und wahrer Mensch zugleich;
der getauft wurde von Johannes, dem Täufer,
der mit Heiligem Geist erfüllt wurde,
der vom Himmlischen Vater mit dem Zeugnis bestätigt wurde:
„Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“,
der in der Wüste vom Teufel versucht wurde, doch ohne zu sündigen,
der umherging, gesalbt mit Heiligem Geist und mit Kraft,
der wohltätig Kranke heilte, Besessene befreite, Tote auferweckte,
der zum Erweis seiner legitimen messianischen Sendung
große Wunder vollbrachte und Machttaten wirkte,
der die Botschaft vom anbrechenden Königreich Gottes verkündigte
und das Gnadenjahr (= Jobeljahr, das „Erlassjahr“) des HERRN ausrief
der dann verraten, verkauft und überliefert wurde,
der verachtet, geschmäht, gelästert und geschlagen wurde,
der gegeißelt und mit Dornen gekrönt wurde,
der gelitten hat unter Pontius Pilatus,
der auf Golgatha gekreuzigt wurde,
der gestorben ist,
der als Gerechter für uns Sünder stellvertretend die Todesstrafe erlitten hat
und sein heiliges Blut als ewiges Sühneopfer für unsere Schuld vergoss
- das Lamm Gottes, das die Sünden der Welt trägt -,
damit jeder, der umkehrt, an ihn glaubt und ihm als Jünger nachfolgt,
Erlösung und Vergebung der Sünden erhält
die Gerechtigkeit (Rechtfertigung) und die Gotteskindschaft erlangt,
und den Heiligen Geist und das ewige Leben empfängt;
der begraben wurde,
der hinabgestiegen ist in das Reich des Todes,
der am dritten Tage auferstanden ist von den Toten,
der vom himmlischen Vater auferweckt wurde als Zeichen dafür,
dass er das Sühneopfer seines eingeborenen Sohnes wohlgefällig angenommen hat;
der danach vierzig Tage umherging
und vielen Augenzeugen leibhaftig erschienen ist,
der seinen elf Jüngern aus der Schrift Verständnis gab
über seine Person, seinen Kreuzestod und seine Auferstehung,
der seinen Jüngern letzte Weisungen gab
und den Auftrag, in alle Welt zu gehen, das Evangelium zu verkünden
und Menschen aus allen Nationen zu Jüngern zum machen
und diesen alles zu lehren, was er geboten hat;
der vor ihren Augen aufgefahren ist in den Himmel,
der jetzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters, sitzt;
der überwunden und einen ewigen Sieg über die Macht der Sünde,
des Todes und des Satans errungen hat;
dem nun alle Macht und Gewalt gegeben ist im Himmel und auf der Erde,
der hoch erhaben und Herr ist über alles
- Herr der Herren - König der Könige - Löwe aus dem Stamm Juda -
dem alle Engel, Mächte, Throne, Gewalten, Geister und Kräfte unterworfen sind,
der herrscht, bis alle Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt sind
und auch der letzte Feind, der Tod, weggetan ist;
der zum Mittler des neuen, ewigen Bundes geworden ist,
und der nun für die Seinen beim Vater als Fürsprecher und Hohepriester eintritt,
um sich für sie zu verwenden;
von dort wird er kommen
bei seiner Wiederkehr auf Wolken mit großer Macht und Herrlichkeit,
um die Angehörigen seiner Gemeinde zu entrücken
und zur Hochzeit des Lammes zu sich zu nehmen
- all jene, die im Glauben entschlafen sind
und jene, die jetzt leben und sich für seine Erscheinung bereiten,
die geheiligt sind und erfüllt sind mit Heiligem Geist,
mit Glauben und mit der Hoffnung des Evangeliums -;
danach - nach der himmlischen Vereinigung mit Ihm -
- und nach dem Straf-Gericht Gottes auf Erden, der gossen Drangsal, -
wird er zusammen mit seinen Heiligen vom Himmel herabkommen,
wird den Sohn des Verderbens (den Antichrist)
durch den Hauch seines Mundes beseitigen
und sein messianisches Friedensreich aufrichten;
und es werden die Seinen mit Ihm tausend Jahre über die ganze Erde herrschen;
am Ende, wenn Himmel und Erde vergehen,
wird Er auf dem weißen Thron sitzen,
zu richten die Lebenden und die Toten nach ihren Werken,
zum ewigen Verderben aller Übeltäter und Ungläubigen,
deren Name nicht im Buch des Lebens verzeichnet ist.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
der Beistand, Tröster und Fürsprecher (= Parakletos) ist,
und der Geist der Wahrheit, der durch das Wort Gottes in alle Wahrheit leitet
sowie zur rechten Erkenntnis Gottes, seines Willens und seiner Absichten führt,
und der Christus Jesus verherrlicht,
durch den Menschen prophetisch redeten und die Heilige Schrift verfassten,
der von Sünde, Gerechtigkeit und Gericht überführt
und die Willigen zur Buße (Umkehr) lenkt und zum Glauben erweckt,
durch den die Gläubigen im Namen Jesu Christi im Blut des Lammes
von ihren Sünden rein gewaschen und geheiligt werden,
durch den die Gläubigen mit dem unvergänglichen Samen des lebendigen, ewigen
Wortes Gottes geistlich gezeugt und wiedergeboren werden,
durch den die Gläubigen in Christus zu einer Neuschöpfung werden,
geschaffen zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat,
dass sie darin wandeln sollen,
den all jene empfangen, die an Jesus Christus glauben,
so wie Ihn die Heilige Schrift bezeugt,
durch den Gott seine Liebe in die Herzen der Gläubigen ausgießt,
der die Gläubigen stärkt und dazu befähigt,
die sündigen Begierden zu überwinden und abzulegen
und die Frucht des Geistes hervorzubringen,
mit dem alle wahren Gläubigen versiegelt werden als Eigentum Gottes
und der ihnen als Geist der Kindschaft bezeugt,
dass sie Gottes Kinder sind, und ihnen dadurch Heilsgewissheit gibt,
durch den geistliche Gaben und Ämter zugeteilt werden,
damit die Erlösten Gott wohlgefällig dienen zur Erbauung des Leibes Christi,
der die Gläubigen befähigt, den Vater und den Sohn recht anzubeten
im Geist und in der Wahrheit;
Ich glaube an die eine heilige christliche Kirche (griech.: kyriake oikia = Haus des Herrn),
die Gemeinde Jesu Christi (griech.: ecclesia = Versammlung der Herausgerufenen),
welche jetzt der neue Tempel des Heiligen Geistes ist, das Haus Gottes,
und welche die universale Gemeinschaft der Heiligen ist,
[nämlich all derer, die durch ihren Glauben an Christus Jesus geheiligt sind
und durch den Heiligen Geist die geistliche Wiedergeburt (= Auferweckung) erfahren haben, und die im Heiligen Geist zu einem Leib (= Organismus) getauft und vereinigt sind.]
und welche das Volk Gottes ist, eine königliche Priesterschaft;
[Ich glaube] an die eine wahre Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes,
die im Namen Jesu Christi als Bundeszeichen an jenen vollzogen wird,
die eine wahre Bekehrung vollzogen und Jesus Christus im Glauben
als ihren Erlöser und Herrn angenommen haben;
an das wahre Abendmahl (Herrenmahl), das ein Zeichen des Neuen Bundes ist
und das als Gedächtnismahl zur geistlichen Glaubensstärkung von jenen gefeiert wird, die die geistliche Wiedergeburt erfahren haben und dem Neuen Bund angehören;
an die Vergebung der Sünden,
an die leibliche Auferstehung der Toten (im Fleisch)
und an das ewige Leben im himmlischen Königreich Gottes.
Amen.
[Persönlicher Zusatz:]
Ich glaube und bekenne,
dass Jesus Christus für mich und meine Sünden am Kreuz gestorben ist,
dass ich den auferstandenen und erhöhten Herrn Jesus Christus als meinen Erlöser und Herrn angenommen habe,
dass ich ihm als Jünger nachfolgen will und den Vorsatz habe, sein Wort und seine Gebote zu halten,
und dass der himmlische Vater mir um Christi willen meine Sünden vergibt und mir Gerechtigkeit und ewiges Leben schenkt.
Amen.
Anhänge
Anhang 1
Das Altrömische Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen;
Und an Jesus Christus, seinen Sohn, den Einziggeborenen, unseren Herrn,
der geboren ist aus Heiligem Geist und Maria, der Jungfrau,
der unter Pontius Pilatus gekreuzigt und begraben wurde,
am dritten Tag auferstand von den Toten,
zur Rechten des Vaters sitzt,
von dannen er kommen wird, zu richten die Lebenden und die Toten;
Und an den Heiligen Geist,
die heilige Kirche,
die Vergebung der Sünden,
des Fleisches Auferstehung.
Auf die dem Text angefügte Anathema-Formel wird hier verzichtet.
Im ersten Satz wird im griechischen Grundtext Gott, der Vater als „Pantokrator“ (griech. παντοκράτορα) bezeichnet, das heißt „Allherrscher“ (= universaler Herrscher) - und Jesus wird als einziggeborener Sohn (griech. μόνογενῆ υίός „monogene hyios“)
bezeichnet.
Glaubensbekenntnisse müssen eine essentielle Zusammenfassung dessen sein,
was Gott uns in seinem biblischen Wort als Offenbarung der Wahrheit übermittelt hat.
Anhang 2
Nizänisches Glaubensbekenntnis
Wir glauben an den einen Gott,
den Vater, den Allmächtigen,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist,
das heißt: aus dem Wesen des Vaters,
Gott aus Gott, Licht aus Licht,
wahrer Gott aus wahrem Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater (homoousion to patri);
durch den alles geworden ist, was im Himmel und was auf Erden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils herabgestiegen und Fleisch geworden ist,
Mensch geworden ist,
gelitten hat und am dritten Tage auferstanden ist,
aufgestiegen ist zum Himmel,
kommen wird um die Lebenden und die Toten zu richten;
Und an den Heiligen Geist.
Anhang 3
Nicäno-Konstantinopolitanum
Wir glauben an einen Gott,
den allmächtigen Vater,
der alles geschaffen hat, Himmel und Erde,
den Schöpfer alles Sichtbaren und Unsichtbaren.
Und an den einen Herrn Jesus Christus,
den Sohn Gottes,
der als Einziggeborener aus dem Vater gezeugt ist vor aller Zeit,
Licht vom Licht,
wahrer Gott vom wahren Gott,
gezeugt, nicht geschaffen,
eines Wesens mit dem Vater;
durch den alles geworden ist;
der für uns Menschen und wegen unseres Heils vom Himmel herabgestiegen
und Fleisch geworden ist durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria,
Mensch geworden ist,
der für uns gekreuzigt wurde unter Pontius Pilatus
gelitten hat und begraben worden ist,
und am dritten Tage auferstanden ist nach der Schrift
und aufgestiegen ist zum Himmel,
Er sitzt zur Rechten des Vaters
und wird wiederkommen in Herrlichkeit, um die Lebenden und die Toten zu richten;
und seiner Herrschaft wird kein Ende sein.
Und an den Heiligen Geist,
der Herr ist und lebendig macht,
der aus dem Vater hervorgeht,
der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird,
der gesprochen hat durch die Propheten,
und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche.
Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Wir erwarten die Auferstehung der Toten
und das Leben der kommenden Welt.
Anhang 4
Apostolisches Glaubensbekenntnis
(Apostolikum)
Ich glaube an Gott,
den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von
der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius
Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am
dritten Tage auferstanden von den
Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er
kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige katholische (christliche / allgemeine) Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Übersetzung, die am 15./16. Dezember 1970 von der Arbeitsgemeinschaft für liturgische Texte der Kirchen des deutschen Sprachgebietes
verabschiedet wurde.
Nachfolgend die Textfassung von Martin Luther im Kleinen Katechismus:
Apostolisches Glaubensbekenntnis
Ich glaube an Gott den Vater, den Allmächtigen
Schöpfer Himmels und der Erde.
Und an Jesum Christum,
Gottes eingebornen Sohn, unsern Herrn,
der empfangen ist vom Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontio Pilato,
gekreuziget, gestorben und begraben,
niedergefahren zur Hölle,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren gen Himmel,
sitzend zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters.
von dannen er kommen wird,
zu richten die Lebendigen und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
eine heilige christliche Kirche,
die Gemeinde der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung des Fleisches
und ein ewiges Leben.
Amen.
Deine höchste Berufung als Kind Gottes:
IHN zu loben, IHN zu preisen, IHN anzubeten
Die himmlischen Heerscharen und die Cherubim preisen und anbeten unablässig in heiliger Pracht den Allmächtigen: „Heilig, Heilig, heilig, Gott allmächtig, der da war und der da ist und der da kommt!“ (Offb 4,8)
Gott anzubeten, das ist auch unsere Bestimmung und hohe Berufung:
„Bete Gott an!“ (Offb 22,9)
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm allein dienen!“
(Mt 4,10)
Als gläubige und geistlich wiedergeborene Christen haben wir das ganz besondere Vorrecht, den zu loben, zu preisen und anzubeten, der uns nach Seinem Ebenbild erschaffen hat, ja noch mehr, der uns von der Sünde erlöst hat, der uns vom kommenden Zorn und vom ewigen Verderben errettet hat und uns mit Gnade und Erbarmen krönt.
Wir sind das Werk Seiner Hände (Ps 119,73). Er hat uns in Christus Jesus geheiligt und von neuem erschaffen (2.Kor 5,17; Eph 2,10). Nun ist er dabei, uns wieder-herzustellen und für das ewig währende Leben in der Herrlichkeit Seiner Gemein-schaft zuzubereiten.
Wenn der Geist Gottes uns die Augen öffnet für die liebevolle Hingabe und Selbst-aufopferung des menschgewordenen Gottessohnes (Phil 2,5-11; 1.Tim 2,6; Mt 20,28), für die Größe unserer Erlösung und für die Herrlichkeit unserer Berufung (1.Thess 2,12; 2.Thess 2,14), dann fließen unsere Herzen über. Dann werden wir jubeln vor staunender Dankbarkeit und verzückter himmlischer Freude (1.Petr 1,8). In herzlicher Dankbarkeit, unaussprechlichem Frohlocken und ehrfürchtiger Anbetung werden wir „Gott, der auf dem Thron sitzt und das Lamm“ loben und preisen (Offb 7,10). Und genau das sind die rechten Beweggründe (Motive), mit denen wir IHM diese „geistlichen Schlachtopfer“ (1.Petr 2,5) darbringen sollen.
Lobpreis und Anbetung nur als Mittel zum Zweck einzusetzen - um gesegnet zu werden, Probleme zu lösen und „Geistliche Kampführung“ zu tun - das würde bedeuten, diesen heiligen Gottesdienst zu missbrauchen. Wer mit verdorbener oder falscher Herzensgesinnung Gott nahen will um anzubeten, der wird ein verschlossen-es Heiligtum vorfinden. Dessen Opfer wird von Gott nicht angenommen - denken wir da an Kain (1.Mo 4,3-5).
Wenn wir den Allmächtigen mit hingebungsvollem, gläubigem Herzen anbeten, dann bringen wir Ihm wohlgefällige Opfer dar. Das ist das köstliche „Räucherwerk“ des Neuen Bundes, dargebracht auf dem „goldenen Altar“ unseres wiedererweckten Geistes - ein heiliger, lieblicher Duft vor dem Herrn (Offb 8,4). Dann werden - so ganz nebenbei - auch unsere Probleme behandelt. Denn vor dem Thron Gottes ist genau der Ort, wo unsere Probleme am wirkungsvollsten gelöst werden! In Seiner Gegenwart finden wir wunderbare Hilfe - denken wir an Hanna: „Mein Herz frohlockt in dem HERRN, mein Horn ist erhöht in dem HERRN. Mein Mund hat sich weit auf-getan gegen meine Feinde, denn ich freue mich über deine Hilfe.“ (1.Sam 2,1 - siehe auch: Ps 35,9ff; 62,7-9; 121,1,2; 124,8; Hebr 4,16). Gott ist denen, die Ihn im Gebet suchen, immer ein reicher Belohner (Hebr 11,6)!
Während wir Gott preisen, werden auch unsere Widersacher und Feinde geschlagen - „'Gepriesen!' rufe ich zum HERRN, so werde ich vor meinen Feinden gerettet.“ (Ps 18,4 - siehe auch: Ps 9,2.5; 20,2.3).
Sicherlich hat der unmittelbare vollmächtige Widerstand gegen den Teufel und seine bösen Mächte in bestimmten, konkreten Situationen (z.B. im schriftgemäß ausge-übten Befreiungsdienst) auch seine Berechtigung (siehe Mt 10,1; 1.Petr 5,8.9), aber ich möchte darauf hinweisen, dass „der hohe Lobpreis Gottes“ im Munde der Heiligen (Ps 149,1-6) weit wirkungsvoller ist als ein fortwährendes, direktes Vorgehen gegen den Feind (was mitunter nicht geringe Gefahren in sich birgt!).
Unsere größte Aufmerksamkeit sollte nicht auf den Feind und seine Aktionen gerichtet sein, sondern vielmehr auf Gott! Denn er ist der, der im Himmel thront und die absolute Autorität hat über alles was geschieht (Mt 28,18; Dan 7,14; Eph 1,19-23).
Im Lobpreis richten wir unsere Worte und Gesänge nicht in direkter Anrede zu Gott, sondern wir proklamieren die Wahrheit über Ihn. In der wahren Anbetung wenden wir uns dem Herrn ganz persönlich zu und beten ihn „im Geist und in der Wahrheit“ an (Joh 4,24). Das ist der Unterschied zwischen Lobpreis und Anbetung. Allerdings sollte auch im Lobpreis unsere hauptsächliche Aufmerksamkeit auf Gott gerichtet sein, nicht auf Menschen, Umstände oder gar auf den Feind.
Im Lobpreis erheben wir Gott und rühmen und preisen Ihn in geistlichen Liedern: „In dem HERRN soll sich rühmen (o. prahlen!) meine Seele ... Erhebt den HERRN mit mir, lasst uns miteinander erhöhen Seinen Namen!“ (Ps 34,2.3 - siehe auch Ps 33,3) Wir können dabei Seine verschiedenen Namen und Titel, Sein wunderbares Wesen, Seinen Sieg, Seine Herrschaft, Seine Macht und Stärke, Seine Gnade und Güte etc. proklamieren und verkündigen. Einerseits baut uns das selbst auf, andererseits wirken unsere Botschaften in die jeweilige Situation und in die unsichtbare Welt hinein, ohne dass wir uns direkt mit dem Feind befassen und ihn ansprechen (siehe dazu Eph 3,10).
Als Paulus und Silas geschunden und zerschlage im Gefängnis saßen, da ereiferten sie sich nicht gegen dämonische Mächte, sondern gaben dem die Ehre, der über alle Umstände regiert: „Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; ... Plötzlich aber geschah ein großes Erdbeben, ... und sofort öffneten sich alle Türen, und aller Fesseln lösten sich.“ (Apg 16,25.26) - das Ergebnis ihrer Anbetung: Befreiung!
Lobpreis und wahre Anbetung können die geistige Atmosphäre einer ganzen Region verändern! Deshalb geschieht durch erweckte, starke Anbeter die wirkungsvollste Wegbereitung für das Wirken des Heiligen Geistes und für geistliche Erweckung.
Diesen wunderbaren Dienst mit Geist, Seele und Leib zu tun, ist die Berufung aller Erlösten und „Heiligen“ (das sind wir! - Röm 1,7; 1.Kor 6,11). Wir sind das Volk Gottes, eine heilige Nation, ein königliches Priestertum, Ihn zu erkennen, Ihn zu lieben, Ihm zu dienen und Ihn anzubeten (1.Petr 2,5.9; Mt 4,10).
Anbetung ist der wahre „Gottesdienst“, der uns durch das Blut Jesu in die direkte Gegenwart und Gemeinschaft Gottes bringt (Hebr 10,19-23; Joh 14,6). - Und, Anbetung bringt Seine wunderbare Gegenwart in unser Leben, in unsere Familie, in unsere Gemeinde, in unsere Stadt, in unsere Nation!
Uns zu diesem heiligen Dienst zu motivieren, ist Sinn und Zweck der vorliegenden Schrift. Gott-Vater ruft uns! - Er sucht ja „Anbeter, die im Geist und in Wahrheit anbeten“ (Joh 4,24). „Anbetung“ (als Methode) allein reicht Ihm nicht!
„Im Geist anzubeten“ bedeutet, dass wir dies als wiedergeborene Gotteskinder tun - mit einem erneuerten, erweckten Herzen, in dem der Heilige Geist wohnt (1.Kor 3,16.17; Röm 8,26.27). Aber auch mit ganzer Seele und hingegebenen Leibern sollen wir anbeten (1.Kor 6,19.20; Röm 12,1; Lk 10,27). Gott hat die menschliche Person als unteilbares Ganzes, als „Individuum“, geschaffen! Sein Heiliger Geist in-spiriert und leitet uns zu einer Anbetung, die Ihm wohlgefällig ist (Jud 20; Eph 6,18).
„In der Wahrheit anzubeten“ bedeutet, dass wir beim Anbeten die rechte Erkenntnis über den haben, den wir anbeten (Joh 4,22). Die Kreatur preist den Herrn unbewusst - denken wir nur an die farbige, duftende Pracht der Blumen oder an den Vogelgesang. Als Ebenbild Gottes haben wir einen Geist, der zur Erkenntnis dessen befähigt ist, der uns erschaffen hat (Joh 17,3; Kol 1,10; 2,2; Hos 6,3.6). Durch das Offenbarungs-wort Gottes erhält unser Geist - unter der Anleitung des Heiligen Geistes - Einblicke in die himmlischen Regionen und in das Herz Gottes (1.Kor 2,9-12). Überwältigt von dieser inneren, geistlichen Schau, können wir „in Wahrheit anbeten“.
Durch das lebendige und wirksame Wort Gottes salbt der Heilige Geist unsere Herzensaugen (Offb 3,18). So können wir die Herrlichkeit des erhöhten Herrn Jesus anschauen und werden auf diese Weise selbst in Sein Bild verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit (2.Kor 3,18).
Dieser Herrlichkeitsweg ist ein Weg der Erkenntnis der Wahrheit (über Gott und seine wunderbaren Absichten) und ein Weg des Glaubens und der Anbetung. Diesen Herr-lichkeitsweg zu gehen, ist das Vorrecht derer, die ein Ohr haben, zu hören, was der Geist den Gemeinden durch das biblische Wort zu sagen hat (Offb 2,7).
Das Wort Gottes zeigt uns auf, dass Lobpreis und Anbetung in Form geistlicher Lieder, Gesänge und Psalmen auch im Neuen Bund - oder gerade im Neuen Bund - eine hervorragende Stellung einnehmen (Eph 5,19; Kol 3,16).
Der Initiator und Autor des Exegesa -Bibel-Lehrdienstes:
Joachim Hübel (Stand: Mai 2020)
Geboren: 1958 in Erlangen.
Ausbildung als Finanzbeamter.
Als Teenager Bekehrung zu Jesus Christus.
In den Jahren 1989-91 Besuch einer Bibelschule.
Er lebt zusammen mit seiner Ehegattin in Bamberg.
Sie haben fünf erwachsene Kinder im Alter von
24-38 Jahren (4 Söhne, 1 Tochter), zwei Schwiegertöchter
und 4 Enkelkinder.
Seit 1986 schriftstellerisch tätig im geistlich-theologischen
Themenbereich - Schwerpunkte: Erlösungslehre (Soteriologie),
Evangelisation, Jüngerschaft, Gemeinschaft (koinonia).
Ein ausführliches Persönlichkeitsprofil des Gründers/Autors im Link „Zur Person“.
Urheberrecht - Copyright - Verbreitung:
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