Kirche? - Nein danke!

 

Braucht man/frau die Kirche,


um Christ zu werden


oder Christ zu sein?

 

Joachim Hübel

„Nur wenige Menschen sind stark genug, um die Wahrheit zu sagen

 

– und um die Wahrheit zu hören.“

 

(Luc de Clapiers)

Als Jesus nach seiner Auferstehung wieder in den Himmel auffuhr, ließ er keine „Kirche“ zurück, sondern eine Schar Jünger (Nachfolger), die an Pfingsten alle mit dem Heiligen Geist erfüllt wurden. Die ersten Christen bildeten keine tote Organisation, sondern einen lebendigen Organismus – den „Leib Christi“ (1.Kor 12,27).    Sie versammelten sich meist in Wohnhäusern zu „Hausgemeinden“ (z.B. Apg 5,42;  Röm 16,3.5;  Kol 4,15), um gemeinsam ihren Herrn anzubeten und seine Worte zu hörten. Dort erlebten sie das, was Jesus ihnen verheißen hatte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, bin ich mitten unter ihnen.“ (Mt 18,20)

Die Kirche, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich erst im Laufe der Jahrhunderte. Sie entfernte sich dabei immer mehr von ihrem Ursprung. Das 4. Jahrhundert stellt für die Gemeinde Jesu einen der einschneidensten Geschichtsabschnitte dar. …

Als Kaiser Konstantin im Jahr 312 im Zeichen des Kreuzes einen spektakulären Sieg über seinen Gegner Maxentius errang (In hoc signo vincesin diesem Zeichen wirst du siegen), neigte er sich dem christlichen Glauben zu. Aus diplomatischen Gründen erließ er jedoch ein Toleranzedikt, das weiterhin die freie Ausübung der heidnischen Religionen garantierte. Durch diverse Vergünstigungen bewirkte er im Volk nach und nach eine Sympathie für den christlichen Glauben. Doch bereits die Söhne Konstantins, christlich erzogen, begannen mit der Verfolgung von Heiden. Die Tempel wurden geschlossen und die heidnischen Opfer bei Todesstrafe verboten. Die christliche Taufe wurde zur Vorbedingung der Bürgerrechte und löste völlig oberflächliche Massenbekehrungen aus. Weltförmigkeit und materieller Reichtum zogen in die Kirche ein.

Aber erst Kaiser Theodosius erhob im Jahr 380 das Christentum zur offiziellen Staatsreligion. Die Kirche wurde nun zu einer mit dem Staat verbundenen Institution. Die Ausbreitung des „Glaubens“ erfolgte fortan mit staatlichen Druckmitteln und nicht selten mit Gewalt. Nicht nur Heiden wurden unterdrückt und verfolgt, sondern auch christliche Gruppierungen, die von der „rechtgläubigen“ „katholischen“ Dogmatik abwichen. Aus der verfolgten Gemeinde Jesu wurde eine verfolgende Kirche.

Durch die unbiblische Lehre von der „Tauf-Wiedergeburt“ (Augustinus) wurde das Taufritual zum heilsvermittelnden kirchlichen „Sakrament der Wiedergeburt“, durch das eine Person erlöst werde, die geistliche Wiedergeburt (Joh 3,3) erlange und zum „Christen“ werde. Ab dem 5. Jh. wurde die generelle Säuglingstaufe eingeführt. Da die Säuglingstaufe nicht der Lehre des Neuen Testaments entspricht, lässt sie sich erst ab dem 2. Jh. n. Chr. vereinzelt nachweisen! Die biblische Taufe ist die Taufe Erwachsener (Apg 8,12). Sie erfolgt als sichtbares Zeichen dafür, dass sich jemand zu Jesus bekehrt hat und durch den persönlichen Glauben die Vergebung seiner Sünden empfangen hat (siehe  Apg 2,38  3,19  Mk 16,16).

Mit der Praktik der Säuglingstaufe wandelte sich die „Gemeinde der Heiligen (= Abgesonderten) endgültig zur „Volkskirche“. Ihr wurden - ganz ungeachtet der Herzenseinstellung - alle Staatsbürger zwangsmäßig einverleibt. Der „schmale Weg“ der entschiedenen Jesus-Nachfolge wurde durch den „breiten Weg“ einer oberflächlichen Massenreligion ersetzt (Mt 7,13.14). Die Menschen wurden nicht mehr durch die „enge Pforte“ einer echten Herzensbekehrung zur „geistlichen Neugeburt“ geführt (Joh 3,3.5.6), sondern es wurde ihnen lediglich zu einer äußerlichen „Form der Gottseligkeit“  (2.Tim 3,5) verholfen. Diese kraftlose Religiosität war (ist)  auf christliche Ethik und fromme Rituale beschränkt …

Obwohl die röm.-kath. Kirche mit allen Mitteln versuchte, ihren Monopolanspruch durchzusetzen, gelang es ihr doch nicht, den lebendigen Glauben und das neutestamentliche Gemeindeleben vollständig auszulöschen. Durch alle Jahrhunderte hindurch gab es immer wieder unerschrockene Menschen und Gruppen, die sich der Autorität der katholischen Kirche nicht beugten … 

Im 16. Jh. trat Martin Luther auf den Plan. Als junger Mönch erlebte er einen geistlichen Durchbruch, als er erkannte, dass ein Sünder nicht durch gute Werke vor Gott gerechtfertigt wird, sondern allein durch die Gnade Gottes und durch den Glauben an Jesus Christus (Röm 1,16.17  3,22-24  5,1.2). Später verrannte er sich dann leider in einen sturen Dogmatismus. Die Reformation, die wieder nur mit staatspolitischen Machtmitteln durchgesetzt werden konnte, brachte dem Evangelium nicht die erhoffte Freiheit. Luther goss den neuen Wein seiner Rechtfertigungs- und Gnadenlehre in die alten Schläuche kirchlicher Strukturen. Als er seine Stellung als Reformator mit Hilfe wohlgesonnener Landesfürsten (z.B. Kurfürst Friedrich von Sachsen) gesichert hatte, betrieb er die Verfolgung derer, die sich seiner Theologie und Staatskirche nicht einfügen wollten, mit der gleichen Schärfe wie Rom. Luther hatte bald schon seine anfängliche Demut verloren und entpuppte sich als „Papst“ der protestantischen Bewegung … weiterlesen im PDF-Dokument (der Text steht auch als Flyer-Druckformat zur Verfügung)


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