Januar 2023 - Prophetischer Ausblick für die Jahre 2023-27
Joachim Hübel
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April 2023 – Macht die Rohre frei für Erweckung! – Joachim Hübel
Wir Gläubigen wünschen uns alle geistliche Erweckung: Durchbrüche in der Evangeliums-Verkündigung, echte Bekehrungen, und dass die Herrlichkeit Gottes in unseren Gemeinschaften und Versammlungen zunimmt. Oft wird die Frage gestellt, was müssen wir tun, damit Erweckung kommt? – Gebet und vollmächtige Evangeliumsverkündigung sind dazu natürlich unerlässlich. Doch wir sollten uns auch einmal fragen: Welche Hindernisse müssen wir aus dem Wege räumen, damit Gott Erweckung schenken kann? – Und welche „Löschdecken“ müssen wir beseitigen, damit das Feuer des Geistes Gottes neu entfacht wird? (vgl. Lk 12,49; Eph 5,18; Mt 3,11; Apg 2,3) .... weiterlesen im vollständigen Dokument
18. Januar 2023 – Wintermorgen-Psalm – von Hannelore Hübel
Ein Morgenpsalm im Januar
in der Dunkelheit des Morgens
erwacht der neue Tag
leise
leise fällt draußen der Schnee
wie herrlich
wie lieblich und schön
langsam und bläulich kommt die Dämmerung hervor
verheißungsvoller Tagesanfang
ein Tag voller Möglichkeiten und Chancen
ein Tag an dem ich meinen Schöpfer preisen kann
ein Tag an dem ich mich mühen und regen darf
ein Tag voller Liebe und Kraft
danke Herr für deine Liebe schon am Morgen
bevor der helllichte Tag anbricht bist Du schon da
und erwartest mich
und schaust auf mich
und liebst mich schon wieder
danke Herr für all die Möglichkeiten die Du mir gibst
danke Herr für mein Leben mit all der Kraft und Liebe und Güte
danke Herr für das Auferstehungsleben, das Du mir gibst
deine Kraft überwindet alles Schwere und Harte
alles Kraftlose und Lieblose
Jesus, ich liebe dich, und all deine wunderbaren Dinge des Lebens
in klirrender Kälte – bist Du mein Ofen
in dunkelster Nacht – bist Du meine Leuchte
Gott, herrlicher Vater, Du mein Schöpfer und Erhalter
Du wunderbarer wunderwirkender Gott und mein Vater
Halleluja
Thema: Kaffeetassen-Erinnerungen im November 2022 – Joachim Hübel
Vorsichtig nehme ich zwei ganz besondere Kaffeetassen aus dem Küchenschrank in unserem Ferienhaus. Ich möchte sie in unsere Wohnung nach Bamberg mitnehmen. Wir – meine Frau Hannelore und ich – wollen wieder einmal daraus trinken – und uns an damals erinnern. „Lobe den HERRN meine Seele und vergiss nicht, was Er dir gutes getan hat!“ (Psalm 103,2) – Gott hat dem Menschen ein Erinnerungsvermögen zur verantwortungsvollen Nutzung mitgegeben. Und zur Gedächtnisstütze hat er allgemeine, aber auch manche persönlichen Erinnerungszeichen gesetzt. In dieser Weise sind die Bundeszeichen Gottes zu verstehen wie etwa der Regenbogen, die „Feste des HERRN“, Taufe und Abendmahl.
Für uns sind die Kaffeetassen ein persönliches Erinnerungszeichen. Es sind zwei große, erdbraune Tontassen, die in der Töpferei der christlichen Communauté Taizé gefertigt wurden. Die Tassen stammen von unserer Hochzeitsreise im August 1991 nach Frankreich, in das schöne Burgunderland. Sie begleiten uns jetzt schon seit über drei Jahrzehnten als wertgeschätzte Erinnerungsstücke.
Wenn wir wieder einmal daraus trinken, dann werden intensive Erinnerungen lebendig. Zum Beispiel an unsere üppigen Frühstücke mit Café au lait (Milchkaffee) im hochsommerlichen Garten der Auberge de Château (Herberge zum Schloss) in der burgundischen Ortschaft Cruzille. – Auf dem reich gedeckten Tisch lagen unsere Bibeln immer griffbereit parat. Denn wir führten schon damals voller Begeisterung endlose Gespräche über geistliche Themen.
Wir waren jung und bis über beide Ohren verliebt. Ganz ohne Planung und Buchung hatten wir nach unserer Hochzeit einfach die Koffer gepackt, waren ins Auto gestiegen und losgefahren. Nur das Ziel stand einigermaßen fest: Frankreich – und dort ins schöne Burgund. Meine Lisa (erst später wechselte sie zu ihrem Rufnamen Hannelore) war zwar ein wenig beunruhigt ob der Ungewissheit unserer Unterbringung, doch sie hatte beschlossen, sich meinem sorglosen Optimismus anzuvertrauen. Ich hatte ja gerade erst meine Bibelschulausbildung vollendet und war überfließend mit geistlichem Überschwang erfüllt. Und tatsächlich, als wir uns in Tournus an der Saône im Tourismusbüro erkundigten, gab uns die Dame dort – nach einschätzendem Blick – einen Zettel und bemerkte: „Das ist was für sie.“ Es war die Adresse und Wegbeschreibung nach Cruzille zur besagten Auberge de Château. Mit aller Planung und Organisation hätten wir es nicht besser treffen können: eine kleine romantische Herberge mit Blick auf ein malerisches Landschlösschen inmitten von Weinbergen – in dem gerade noch ein Zimmer frei war. Zum Start unserer Ehe hatte Gott uns wunderbar beschenkt! Diese zwei Wochen, die wir dort im Rausch unseres jungen Eheglücks verbrachten, gehören mit zur schönsten Zeit unseres Lebens. Und die beiden braunen Kaffeetassen sind gleichsam ein Fenster, durch das wir gemeinsam mit einem glücklichen Seufzer zurückblicken: „Weißt du noch …“.
Damals hat Gott uns im Feuer der Liebe zusammengeschweißt. Wir wurden zu einem starken Team, gewappnet und gerüstet für die vor uns liegenden Kämpfe. Zum Glück ahnten wir damals nicht, was uns alles bevorstand. Von diesen zum Teil sehr schmerzvollen Erfahrungen berichten wir beispielsweise in unserem Buch GEMEINDE JESU real.
Ich befinde mich jetzt in einem Alter – Mitte Sechzig –, in welchem man manches Stück nochmal in die Hand nimmt, manches Foto wieder hervorzieht, manchen Menschen oder manchen Ort noch einmal aufsucht und dabei zurückdenkt, was damals war. Manche Erinnerungen erfüllen mich mit großer Freude, manche aber auch mit einem wehmütigen oder gar bitteren Beigeschmack. Wie viele Träume hatte man doch einst geträumt – verheißungsvoll, neugierig, glaubensstark, voller Erwartungen, manchmal auch vermischt mit bangem Hoffen. Es verlief nicht immer so, wie man sich gewünscht hätte. In allem Sonnenschein zogen mit einem Mal wieder dunkle Wolken auf. Es gab gewaltige Stürme, so dass einem Hören und Sehen verging. Dazu gehörte in unserer langjährigen Ehe auch eine massive Ehe-Krise, die wir mit Gottes Hilfe und seelsorgerlichem Beistand überwinden konnten. – Eine Lektion habe ich bei allem gründlich gelernt: Wir sind nur in sehr begrenztem Umfang in der Lage, unser Schicksal selbst zu bestimmen. „Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt.“ (Spr 16,9) Wer meint, er sei seines Glückes Schmied, der muss noch sehr jung und unerfahren sein. Es ist höchst ratsam, seinen Lauf stets aufs Neue dem anzubefehlen, der souverän die Bahn der Sterne und der Winde lenkt, und der unumschränkte Macht hat über alle Umstände und Einflüsse: „Befiehl dem HERRN deinen Weg und vertraue auf ihn, so wird er handeln“ (Ps 37,5 – vgl. Mt 28,18.20b).
In einem bekannten Volkslied heißt es:
„Nehmt Abschied, Brüder, ungewiss ist alle Wiederkehr,
die Zukunft ist uns unbekannt und macht das Herz uns schwer.
Der Himmel wölbt sich übers Land, lebt wohl, auf Wiedersehn.
Das Schicksal steht in Gottes Hand, wann wir uns wiedersehn.
Nehmt Abschied, Brüder, denkt daran, das Leben ist kein Spiel.
Nur wer es recht zu leben weiß, der gelangt ans große Ziel.
Der Himmel wölbt sich übers Land, lebt wohl, auf Wiedersehn.
Das Schicksal steht in Gottes Hand, ob wir uns wiedersehn.“
(mit leichten Änderungen)
Nein, das Leben ist kein Spiel. Schon eher eine dramatische Inszenierung im Stil der „Tribute von Panem“. Aber genau darum geht es in der uns zugemessenen Lebenszeit: das große, ewige Ziel zu erreichen. Und es ist ein langer, wechselhafter Weg, der dorthin führt (Mt 7,14) mit vielen Einzelstationen – schönen und unschönen, fröhlichen und schmerzvollen. Wohl dem, der ihn mit dem dreieinigen Gott und mit einer*em lieben Weggefährtin*en an der Seite bewältigen darf (Pred 4,9-12; Mt 7,14; 28,20b). In dieser Hinsicht dürfen wir – Hanne und ich – uns wirklich glücklich schätzen. Außerdem hat Gott uns mit einer Familie beschenkt.
Auch heute noch liegen die Bibeln bei uns griffbereit auf dem Frühstückstisch – immer einsatzbereit. Wir lieben Gott und sein lebendiges Wort über alles! Und auch heute noch ist die Hanne meine intensivste Gesprächspartnerin in geistlichen Themen und auch meine beste Gebetspartnerin. Außerdem ist sie die engagierte Lektorin meiner Schriften und Bücher, die wir auf unserer Homepage (exegesa-bibel-lehrdienst.de) kostenlos veröffentlichen. n
31 Jahre später – Hannelore (Lisa) und Joachim Hübel (2022)
Wir danken Gott für die Gabe seines eingeborenen Sohnes Jesus Christus und für sein inspiriertes Wort der Heiligen Schrift. – Und wir danken Ihm für Kaffee. Dazu eine kleine Anekdote. Der Pastor und Evangelist Wolfgang Müller erzählte uns folgende erstaunliche Geschichte: Es war in den Kriegsjahren des Zweiten Weltkriegs, als in Deutschland aufgrund der Blockade alle Grenzen dicht waren. Da beklagte sich seine Großmutter sehr über das Fehlen von echtem Kaffee. Sie hatte den Geschmack der Kaffee-Surrogate (aus Gerstenmalz, Zichorie und gerösteten Eicheln) gründlich satt und wollte wieder einmal Bohnenkaffee trinken. Also betete sie zu Gott um echten Kaffee. Die Familienangehörigen – alles gläubige Christen – rügten sie: „Du kannst doch Gott nicht um so ein Suchtmittel bitten!“ Doch die Großmutter ließ sich nicht beirren. – Und siehe da: nach einiger Zeit erhielten sie auf abenteuerliche Weise ein Päckchen aus dem Ausland, das wie durch ein Wunder die Grenzblockade überwunden hatte. Es enthielt drei Pfund echten Bohnenkaffee!
14. Febr. 2022 – Glaubensprüfung – Joachim Hübel
Schwierige Umstände und Konfrontationen führen uns „Gläubige“ (Christen) manchmal ganz unvermittelt in eine Glaubensprüfung. Da wird unser Glaube auf seine Echtheit und Tragfähigkeit abgeklopft. Dabei wird die Vertrauensfrage gestellt: Vertrauen wir unserem Herrn Jesus Christus, dass er in einer Notsituation rechtzeitig eingreifen und uns helfen kann? – Erst der Test macht es sichtbar; vor allem sichtbar für uns selbst. Gott weiß auch ohne Test, wo wir geistlich stehen. Denn: „ein Prüfer der Herzen ist der HERR“ (Spr 17,3) „Denn der HERR erforscht alle Herzen, und alles Streben der Gedanken kennt er.“ (1.Chr 28,9 – vgl. Offb 2,23.19) Als Allgegenwärtiger und Allwissender kennt Gott-Vater den Ölstand deiner Herzenslampe (siehe Mt 25,2.3). Doch kennst DU ihn auch?! – Brennt dein Glaubenslicht auf voller Flamme? Oder glimmt es nur noch auf Sparflamme?
Gott prüft unsere Herzen (unseren Geist), ob der Glaube lebendig und update (upgedatet – d.h. aktualisiert) ist. Mit einem abgestandenen oder ausgetrockneten Glauben von Vorgestern werden wir das geistliche Ziel des Lebens nicht erreichen. Wie viele „Gläubige“ fahren da auf der minimalistischen Schiene. Während sie bei ihrem Auto stets auf eine ausreichende Tankfüllung achten und spätestens beim Signalzeichen sofort eine Tankstelle ansteuern, nehmen sie die Warnsignale ihres Herzens oftmals nicht ernst: Freudlosigkeit, Trübsinn, depressive Stimmung, Ängste, Ungeduld, Unfrieden, Aggressionen etc..
Wenn wir uns übermäßig von den Sorgen und Angelegenheiten des Alltags bestimmen lassen, dann verlieren wir mehr und mehr das ewige Ziel aus den Augen. Dadurch verkümmert unser geistliches Leben, und der Glaube droht zu ersticken (Lk 8,14; Offb 3,2).
Die Wiederkunft Jesu Christi wird völlig unerwartet und „schnell“ vor sich gehen (Offb 22,7.12). Bei der „Entrückung“ bleibt keine Zeit, um „aufzutanken“ und den Glauben noch mal schnell upzudaten und auf Touren zu bringen. Dieses Ereignis vollzieht sich „in einem Augenblick“ (1.Kor 15,51.52; 1.Thess 4,15-27; Joh 14,3; Mt 24,30.31)
Die „Zeichen der Zeit“, die der Wiederkehr Christi vorangehen, sprechen eine unmissverständliche Sprache: weltweite Verkündigung des Evangeliums; Staatsbildung Israels, die zurückliegenden Weltkriege, Zunahme der Naturkatastrophen, Seuchen – und jetzt die Pandemie. All das zeigt uns deutlich: wir befinden uns in der „Endzeit“ und kurz vor der Wiederkunft Christi zur Entrückung aller bereitstehenden Gläubigen! Nach der Entrückung wird es auf Erden eine furchtbare Zeit der Strafgerichte Gottes geben (Mt 24,21; Dan 12,1), wie sie im Buch der Johannes-Offenbarung geschildert werden. Die Voraussetzung dafür, dass wir dem entrinnen, was bald über den Erdkreis hereinbrechen wird (Lk 21,36; Offb 3,10), ist ein lebendiger Glaube an den wahren Jesus Christus und an das wahre, schriftgemäße Evangelium. Die Bibel warnt uns nicht nur vor einer heruntergebrannten, leeren Glaubens-Lampe (Mt 25,2.3), sondern auch vor einem falschen Glauben, der durch ein falsches „anderes Evangelium“ und einen falschen „anderen Jesus“ und einen falschen „anderen Geist“ erzeugt wird (1.Joh 4,1; 2.Kor 11,3.4; Gal 1,6-9).
Jesus stellt die entscheidende Frage: „Doch wird wohl der Sohn des Menschen, wenn er kommt, den Glauben finden auf der Erde?“ (Lk 18,8) Er fragt nicht, ob er Glauben finden wird, sondern ob er den Glauben finden wird! – Alle Menschen haben irgendeinen Glauben an irgendetwas. Die einen glauben, dass die Befolgung der Lehren Buddhas sie von allem Leid befreien und ihnen das „Nirwana“ (= Erlöschen) bescheren wird. Andere glauben, dass ihnen eine Flasche Schnaps ein paar selige Stunden des Vergessens schenken kann. In diesem Sinne gibt es eigentlich keine „Ungläubigen“. Der Glaube, den Jesus meinte, ist nicht allein ein starker Glaube, sondern auch ein inhaltlich rechter Glaube, erfüllt mit der rechten Erkenntnis biblischer Wahrheit über Gott, über dessen Absichten, über Jesus Christus, über sein Erlösungswerk, über den schriftgemäßen Heilsempfang (Bekehrung), über die Jüngerschaft (Jesus-Nachfolge) und über den geistlichen Lebenswandel der Gläubigen. Da gibt es viel zu lernen! Deshalb beteten die Apostel für die Gläubigen: „Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tag an, da wir [von eurer Bekehrung] gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk und wachsend durch die Erkenntnis Gottes, gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit …“ (Kol 1,9-11). Der Mangel an biblischer Wahrheitserkenntnis hat schon viel Schaden angerichtet. Denn „Ohne Erkenntnis ist selbst Eifer nicht gut“ (Spr 19,2).
Wachstum in geistlicher Erkenntnis ist kein unnötiger Luxusartikel, wie manche meinen, sondern eine absolute Notwendigkeit, damit unser Glaube aktuell, lebendig, stark und belastbar bleibt (bzw. wird). Wir werden aufgefordert: „Prüft euch, ob ihr im [rechten und lebendigen] Glauben seid, untersucht euch! Oder erkennt ihr euch selbst nicht, dass Jesus Christus in euch ist? Es sei denn, dass ihr etwa unbewährt seid.“ (2.Kor 13,5)
Wenn der Glaube nicht fortwährend durch gute, geistliche Lehre ernährt wird (1.Tim 4,6; Mt 4,4; 1.Petr 2,2; Hebr 5,11-14; 2.Tim 4,2.3), dann wird er immer kraftloser, fällt ins Koma und droht an Unterernährung zu sterben.
Der „Glaubensabfall“ ist eine reale Gefahr: „Seht zu, Brüder [und Schwestern], dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei, im Abfall vom lebendigen Gott, sondern ermuntert einander jeden Tag, solange es »heute« heißt, damit niemand von euch verhärtet werde durch Betrug der Sünde! Denn wir sind Teilhaber des Christus geworden, wenn wir die anfängliche [Glaubens-]Grundlage bis zum Ende standhaft festhalten.“ (Hebr 3,12-14 – vgl. Hebr 3,6; 6,4-9; 1.Kor 15,1.2; Lk 8,13.14). Die Lehre von der „Unverlierbarkeit des Heils“ (= „ewige Heilssicherheit“) ist eine trügerische Verirrung, durch die Gläubige in den geistlichen Tiefschlaf gewiegt werden. Dadurch droht die Gefahr des geistlichen Absterbens (vgl. Offb 3,1.2; Röm 8,12.13; 2.Tim 3,5). Wir haben nur dann Heilssicherheit und –gewissheit „sofern wir im Glauben gegründet und fest bleiben und uns nicht abbringen lassen von der Hoffnung des Evangeliums“ (Kol 1,23).
Nur in der Glaubens-Position „in Christus“ gelangen wir zur sicheren Ruhe und finden den Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt. Deshalb war es dem Apostel Paulus ein wichtiges Anliegen, den Menschen durch gute Lehre und geistliche Erkenntnis zu helfen, diesen Stand im Glauben einzunehmen. „Ihn [Jesus Christus] verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen“ (Kol 1,28). Wir erlangen den sicheren Glaubenstand „in Christus“ nur dann, wenn wir die gute biblische Lehre aufnehmen und „das Wort des Christus reichlich in uns wohnen lassen“ (Kol 3,16). Denn nur das Wort Gottes und die sorgfältige biblische Lehre können die notwendige Erkenntnis und „den Glauben“ (Lk 18,8) wecken und nähren (Röm 10,17). „Wenn du dies den Brüdern [und Schwestern] vorstellst, so wirst du ein guter Diener Christi Jesu sein, der sich nährt durch die Worte des Glaubens und der guten Lehre, der du gefolgt bist.“ (1.Tim 4,6)
Selbst geistlich wiedergeborene Christen haben oftmals einen erschreckenden Mangel an Erkenntnis über ihre „Position in Christus“. Sie wissen nicht, was die Heilige Schrift über den Unterschied von Stellung und Zustand eines Menschen sagt. Sie wissen auch nicht, was die „Position in Adam“ bedeutet. (Mehr dazu in dem Dokument „Erlöstsein in Christus“.) Es gibt so vieles, was der Geist Gottes uns lehren möchte (Joh 16,13), doch vielfach trifft er auf verschlossene Ohren. Deshalb ruft Jesus den Christen-Gemeinden zu: „Wer ein Ohr hat, höre, was der Geist den Gemeinden sagt!“ (Offb 2,7.11)
Wer heute nicht bereit ist in sein geistliches Leben zu investieren, der wird morgen mit einem leeren Herzen und einer leeren, erlöschenden Öllampe vor einer verschlossenen Himmelstür stehen und vergeblich anpochen. Weil ihm die einzig gültige Eintrittskarte fehlt – das ist „der [lebendige und rechte] Glaube“ (Lk 18,8) – muss Jesus ihm sagen: „Ich kenne dich nicht – weiche von mir du Übeltäter“ (nach Lk 13,25.27; Mt 7,23). – Doch wer die Mühe nicht scheut, sich im „heiligsten Glauben zu erbauen“ (Jud 20), dem wird „reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.“ (2.Petr 1,11)
Wie können wir prüfen, wie es um unseren Glauben steht? – Da gibt es ein paar sehr aufschlussreiche Indikatoren (Anzeiger). Es ist die „Sag’-mir-Methode“. Viele kennen beispielsweise den Ausspruch: „Sag’ mir, wie du dich kleidest, und ich sage dir, wer du bist.“ Das können wir auch auf den Glauben anwenden:
Sag’ mir, für was du deine Freizeit, deine Kraft und dein Geld einsetzt, und ich sage dir, wie es um deinen Glauben steht. (siehe dazu Mt 6,33; 22,37)
Zeig’ mir deinen Freundeskreis, und ich sag’ dir, wie es um deinen Glauben steht.
Sag’ mir, was deine liebsten Gesprächsthemen sind, und ich sag’ dir …
Zeig’ mir die Bücher und die Zeitschriften, die du liest, und ich sag’ dir …
Zeig’ mir deinen Medienkonsum (TV, Radio, Musik), und ich sag’ dir …
Zeig’ mir deinen Internet-Verlauf, welche Art Webseiten du in der Regel aufrufst, und ich sag’ dir …
Dieser Indikator gewährt dir Einsicht über dich und deinen Glauben.
Doch es geht hier nicht um eine fromme Konditionierung (Anpassung/Erziehung/ Dressur). Nicht das Konsumverhalten und die äußere Form müssen in erster Linie verändert werden, sondern dein Herz (Geist) und dein Wesen (Charakter). Wenn du deinen Glauben und dein geistliches Innenleben aufrüstest, dann werden sich auch dein Konsumverhalten, deine Wünsche und deine Handlungen ändern (Röm 12,2; Eph 4,21-24; Hebr 13,21.22; Hes 11,19.20; 36,26.27.31; Jer 31,31.33).
Das Wort Gottes sagt: „… zur Zeit des Endes. Viele werden geprüft und gereinigt und geläutert werden.“ (Dan 12,10) – Dies geschieht, damit die Betreffenden bei der Ankunft des Herrn nicht zurückbleiben müssen wie jene, deren Glauben sich nicht in der rechten Verfassung befindet.
Außerdem macht dich die Belebung und Mobilisierung deines Glaubens schon jetzt zu einem Überwinder, der sich nicht von widrigen Umständen aus der Bahn werfen lässt.
Hier das kostenlose Download-Dokument im pdf-Format „Glaubensprüfung“ (6 Seiten, 1 MB):
Buch +++ neues Buch +++ neues Buch +++ neues Buch +++ neues
20. Juli 2021 - Ab sofort steht das neue Buch von Joachim Hübel „Krankheit und
Heilung und die Erlösung des Leibes“ zur Ansicht und zum kostenlosen Download zur
Verfügung!
Krankheit und Heilung – in der Zeit der Corona-Pandemie ein brisantes Thema. In dem Buch geht es aber weder um den Corona-Virus noch um die Krankheit COVID-19, sondern um die Fragen: Dürfen wir heute noch von Gott im Glauben übernatürliche Heilungen erwarten? – Ist im Erlösungswerk Jesu Christi körperliche Heilung mit eingeschlossen? – Gibt es in der Bibel – besonders im Neuen Testament – klare Heilungs-Verheißungen Gottes, auf die man/frau sich im Gebet und im Glauben stützen kann?
Immer wieder bezeugen Personen: „Ich habe ein Heilungswunder erfahren und bin von Gott übernatürlich geheilt worden!“ – Andererseits gibt es aber auch viele mit gegenteiliger Erfahrung: „Mein Gebet um Heilung ist nicht in Erfüllung gegangen. Ich leide immer noch an meiner chronischen Erkrankung.“ bzw. „Meine letzte Grippe musste ich trotz Gebet mehrere Wochen in voller Länge durchstehen.“ – Haben letztere zu wenig Glauben, so dass Gott nicht heilen kann, obwohl er es will?
Seit Jahrzehnten wird in weiten Kreisen der Christenheit eine Heilungslehre verbreitet, deren Grundaussage sich folgendermaßen zusammenfassen lässt: Entschiedene Christen können/sollen auf der Grundlage klarer biblischer Verheißungen hier und jetzt im Glauben von Gott übernatürliche Heilung empfangen, weil im Erlösungswerk Jesu Christi auch die körperliche Heilung enthalten ist. – Ist das richtig? - Entspricht diese Lehrauffassung dem Gesamtbild gesunder biblischer Lehre? – Viele Christen haben durch diese Darstellung jedoch nicht Heilung erfahren, sondern Enttäuschung und Verletzung. Denn wenn die Heilung ausbleibt, dann bleibt bei den Betreffenden der Vorwurf des Unglaubens bzw. des Nichtglaubens haften.
Der Autor Joachim Hübel unterzieht den lehrmäßigen Aufbau der beschriebenen Heilungslehre einer eingehenden Prüfung anhand des biblischen Wortes Gottes. Er gelangt dabei zu überraschenden Ergebnissen:
Ohne Zweifel ist im Erlösungswerk Jesu Christi auch körperliche Heilung enthalten. Das offenbart eindeutig die Prophetie in Jesaja 53,4.5:
„Jedoch unsere Leiden [wörtl. Krankheiten] - er hat sie getragen, und unsere Schmerzen - er hat sie auf sich geladen … Die Strafe [wörtl. Züchtigung] lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“.
Jesus Christus hat vor 2 000 Jahren in seiner Passion mit seinem vergossenen Blut eine volle Erlösung für Geist, Seele und Leib „bezahlt“ (1.Petr 1,18.19; Eph 1,7; Mt 20,28; Hebr 9,11.12). Doch die Erlösung und die Erfüllung der wunderbaren Jesaja-Prophetie vollzieht sich nicht auf einen Schlag, sondern schrittweise (Eph 1,13.14; Kol 1,5; 1.Petr 1,3-9; Röm 8,9-11). Sie besteht nicht in einer generellen Heilungsgarantie für alle Gläubigen hier und heute. Der letzte Schritt der Erfüllung geschieht beim Eintreten der „Erlösung des Leibes“ (Röm 8,23-25). Diese findet jedoch erst am Ende der gegen-wärtigen Heilsordnung statt – nämlich bei der Wiederkunft Jesu Christi zur Entrückung der Gläubigen. Erst dann wird der irdische, schwache, sterbliche Leib in einen geistlichen, kraftvollen, geheilten, gesunden und unsterblichen „Leib der Herrlichkeit“ verwandelt werden (Phil 3,20.21; 1.Kor 15,51). Als Lösegeld für diese Verwandlung und Umgestaltung hat Jesus „blutige Striemen“ erduldet und das Kreuz ertragen. Das offenbart uns die Heilige Schrift in einer Fülle neutestamentlicher(!) Aussagen – z.B. 1.Thess 4,16.17; Phil 3,20.21; Röm 8,9-11.20-28; 1.Kor 15,43.44.50-55; 2.Kor 5,4.5.
Gott heilt zwar manchmal auch heute noch auf übernatürliche Weise – quasi als kleine Anzahlung auf die volle „Erlösung des Leibes“ -, doch selbst für erlöste Christen gibt es kein „Recht auf körperliche Heilung“. Übernatürliche Heilungen vollziehen sich nicht nach menschlichem Wunsch und Willen, sondern nach dem Willen Gottes, wenn es seiner souver-änen Vorsehung entspricht (Hebr 2,3.4; 1.Kor 12,4.11; Joh 15,7; 1.Joh 5,14; Eph 1,11).
Die oft zitierten „klaren Heilungsverheißungen“ entpuppen sich bei näherer Betrachtung einerseits als tendenziöse Interpretation von Schriftstellen, bei denen der biblische Kontext und die heilsgeschichtliche Einbettung grob missachtet werden. Das gilt vor allem auch für das perfectum propheticum (= das prophetisches Perfekt) in Jesaja 53,4.5 „durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“. - Andererseits handelt es sich bei den „klaren Heilungsverheißungen“ um Konstrukte – d.h. künstlich konstruierte Verheißungen. Dabei werden verschiedene Bibelstellen in einer Weise kombiniert, dass daraus eine Gesamtaussage mit vermeintlicher Heilungszusage entsteht, die in das Konzept (Paradigma) der oben beschriebenen extremistischen Heilungslehre passt.
Der Autor entlarvt auch andere Elemente populärtheologischer Heilungslehren als Falschaussagen – wie beispielsweise die vehement vertretene Position, dass Gott niemals jemanden krank mache oder mit Krankheit züchtige; oder die Ansicht, dass alle Krankheiten „Teufelswerke“ seien.
Eine besonders eingehende Darstellung und Prüfung erfährt das „Glaubens-Gesetz“ (= „Gesetz des Glaubens und Bekennens“) der sog. „Glaubens-Bewegung“ in Kapitel 3 des Buches. Das Glaubens-Gesetz wird von den Vertretern dieser Bewegung quasi als goldener Schlüssel angesehen, der den Gläubigen das Tor zur übernatürlichen Dimension öffnet, in der Zeichen und Wunder das Normale seien. Dort werden gewünschte Dinge – auch Heilung und Gesundheit - nicht mehr im Gebet von Gott „erbettelt“, sondern im Glauben „beansprucht“ und imperativ „in Existenz gesprochen“. Doch ist das der Glaube, von dem die Bibel spricht? - Oder ist das ein „anderer Glaube“, der bereits die Grenze zur Magie, die Gott streng verbietet (5.Mo 18,10), überschritten hat? Jedenfalls stößt bei Gott nicht alles, was im Namen Jesu gelehrt und vollbracht wird, auf Zustimmung (siehe Mt 7,21-23 – vgl. 2.Mo 20,7; 1.Tim 6,3-5; 2.Tim 4,3).
Im letzten Kapitel des Buches wird ein „Muster-Gebet um Heilung“ (Seite 107) angeboten, das inhaltlich dem biblisch-neutestamentlichen Kontext entspricht.
Den Abschluss bildet ein geistlicher „Zuspruch für kranke Christen“ (Seite 110), deren Gebet um Heilung sich bisher nicht erfüllt hat.
Hier zur Ansicht und zum Download des Buches: Krankheit und Heilung und die Erlösung des Leibes
23. Januar 2021 – Grenzerfahrungen – als Aufbruch oder als Zusammenbruch? – Joachim Hübel
In der Corona-Zeit mit allen auferlegten Beschränkungen ist es entscheidend, dass wir die richtige Perspektive einnehmen. Der Artikel „Grenzerfahrungen“ zeigt auf, dass Grenzen zu einer heilsamen Neuorientierung verhelfen können. Ich habe diesen Beitrag vor 26 Jahren geschrieben. Er wurde dann in einer christlichen Zeitschrift abgedruckt. Ich erhielt damals einige positive Rückmeldungen. Wie überrascht waren meine Ehefrau und ich, als die letzten Tage eine Frau bei uns anrief, die den Artikel in einer alten Ausgabe der Zeitschrift Stimme der Wahrheit entdeckt hatte. Deshalb stellen wir diesen Beitrag jetzt neu auf die Exegesa-Homepage. Die darin enthaltenen Aussagen sind immer noch gültig und haben gerade jetzt in der Corona-Krise neue Bedeutung erlangt.
Grenzerfahrungen – als Aufbruch oder als Zusammenbruch?
Durch schwierige Lebensumstände, bestimmte Menschen, oder auch durch manche Begrenzung in unserer eigenen Persönlichkeit gelangen wir immer wieder an scheinbar unüberwindbare Grenzen.
Da stehen wir dann am Rande unserer Fähigkeiten oder Möglichkeiten wie vor einer unverrückbaren Mauer. Nach der ersten Reaktion eines leidenschaftlichen Aufbegehrens sacken wir dann unter der Wucht einer völligen Niedergeschlagenheit zusammen. Schnell sind wir dann geneigt, vor dieser sich hoch auftürmenden Barriere zu kapitulieren: „Unmöglich!“ - In dieser Phase müssen wir uns sehr vor Kurzschlusshandlungen hüten.
Manchmal reicht schon eine starke körperliche Erschöpfung aus, dass wir angesichts einer bedrohlichen Häufung von Schwierigkeiten in die „Elia-Stimmung“ verfallen: „Es ist genug! Ach, HERR, nimm doch meine Seele von mir!“ (1.Könige 19,4)
Gerade noch hatte Elia in der Kraft des Geistes sehr für den Herrn geeifert und mächtige Taten vollbracht. Doch schon wenig später lag er kraftlos hingesunken unter einem Ginsterstrauch. Eine boshafte Drohung hatte ihn aus den Angeln gehoben.
Daran sehen wir: unsere biblischen Vorbilder waren auch keine Übermenschen. Sie waren den gleichen körperlichen und seelischen Schwankungen ausgesetzt wie wir. (Jakobus 5,17)
Nachdem Elia geruht, getrunken und gespeist hatte, sah die Welt schon wieder etwas anders aus. Nun war er für eine ganz neue Begegnung mit dem HERRN bereit. Als Elia seine Not vor Gott darlegte, gewährte ihm dieser eine neue Sicht der Dinge. Außerdem wurden dem Propheten weitere wichtige Aufgaben zugeteilt. Schlagartig öffnete sich für ihn die Tür neuer Zukunftsperspektiven.
Auch ich durfte immer wieder erleben, wenn ich an meine Grenzen gekommen war, wie sich völlig neue Möglichkeiten erschlossen. Ganz unverhofft öffnete mir der Herr Türen, die niemand mehr schließen konnte. (Offenbarung 3,7) Folgendes habe ich gelernt: Manchmal gelangen wir an Begrenzungen, an denen es nichts zu rütteln gibt. Dort geschieht mitunter ein sehr heilsamer Zusammenbruch unseres Willens bzw. unserer Pläne. Diese Erschütterung haben wir alle immer wieder mal nötig. Auf diese Weise lehrt uns der HERR im Hinblick auf unsere Jesus-Nachfolge, die Prioritäten richtig zu setzen. Viele Hindernisse und Grenzen aber müssen uns zum Durchbruch ins Neue verhelfen, wo wir über das hinauswachsen, was wir bisher waren, kannten, konnten oder hatten. Weil wir auf den Herrn Jesus Christus vertrauen, können wir diese Herausforderungen annehmen. Alles, was uns Gotteskindern widerfährt, muss ja doch an seinem Thron vorüber und wird von ihm sorgfältig geprüft. (1. Korinther 10,13) Was Gott über uns kommen lässt, das muss uns zum Besten dienen, weil wir Ihn lieben. (Römer 8,28)
Bei allem was uns begegnet gibt Gott uns den Zuspruch: „Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine Rechte ergreift, der zu dir spricht: Fürchte dich nicht! Ich, ich helfe dir!“ (Jesaja 41,13)
[Ergänzung:]
Der Glaube kann für die von Gott verheißene Hilfe bereits danken, wenn davon noch nichts zu sehen ist. Jesus erklärte: „Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.“ (Markus 11,24 – vgl. 1.Johannes-Brief 5,14.15) – Allerdings sollten Gläubige darauf gefasst sein, dass die Hilfe Gottes manchmal ganz anders aussieht, als sie sich das vorstellen.
Betende Gläubige sind - bei allem was ihnen widerfährt – in der Lage, die Perspektive zu wechseln: von der natürlichen Frosch-Perspektive zur geistlichen Vogel-Perspektive – vom Zusammenbruch zum Neuaufbruch.
— Joachim Hübel
20. Juni 2020 - Steht deine Bibel noch oder liegt sie schon? – Joachim Hübel
Welche Rolle soll das denn spielen, ob meine Bibel steht oder liegt?! – Wer regelmäßig die Bibel liest und „mit dem Wort lebt“, der hat das „Buch Gottes“ meist griffbereit oder gar aufgeschlagen auf seinem Küchentisch oder Schreibtisch (oder sonst wo) liegen – sozusagen im standby-Modus ständig einsatzbereit. Ist die Bibel jedoch ins Bücherregal abgestellt, dann bleibt sie in der Regel dort stehen (und verstaubt) und wird eher selten herausgezogen und aufgeschlagen. (Vielleicht bist du ja die Ausnahme, die die Regel bestätigt.)
Ich schreibe das als Üse – als Person über Sechzig -, der die Bibel gern als konkretes Buch in Händen hält. (Für meinen Lehrdienst gebrauche ich ein gutes Bibel-Programm.) Die jüngeren Generationen bevorzugen heute natürlich lieber eine virtuell-digitale Version wie eine zugriffsbereite Bibel-App auf dem Smartphone, Tablet oder PC. Trotzdem empfehle ich, auch dann immer eine reale Bibel-Ausgabe für den Ernstfall bereit zu halten. Denn es könnte das eintreten, was schon seit längerem prognostiziert wird: das „solare Teilchenereignis“ aufgrund eines Sonnenwindes (SEP), der alle Elektronik beeinträchtigt oder lahm legt. Dann ist möglicherweise von jetzt auf gleich Schluss mit cyberworld („Zauberwelt“). Es gibt noch genügend andere Gründe, warum ganz plötzlich dein persönlicher Zugriff auf das Internet (und auf deine Bibel-App) blockiert sein kann: Akku leer, Funkloch, am Wochenende Smartphone verlegt, verloren, geklaut oder futsch …
Wie dem auch sei. Es geht darum, als Christ mit dem lebendigen Wort Gottes zu leben. Jesus knüpft an das alttestamentliche Wort an und erklärte: „»Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jedem Wort, das durch den Mund Gottes ausgeht.«“ (Mt 4,4 – 5.Mo 8,3) Wer als Christ in seinem Alltag ganz gut ohne das Wort Gottes zurechtkommt, der sollte sich prüfen (oder prüfen lassen), ob er überhaupt schon zur geistlichen Wiedergeburt gelangt ist (Joh 3,3.5-8; 1.Petr 3,21). Die Jünger Jesu bekannten ihrem Herrn und Meister: „Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens!“ (Joh 6,68) Eines der hervorragenden Merkmale des geistlich lebendigen Christen ist der Hunger nach dem lebendigen Wort Gottes (nicht nach dem Buchstaben intellektueller Theologie!). Denn allein durch das lebendige Gotteswort gelangen wir zu einer wahrheitsgemäßen, lebendigen Gotteserkenntnis (Joh 17,3; 2.Petr 1,2; Kol 1,6), zum lebendigen „gesunden Glauben“ (Tit 1,13; 2.Tim 1,13) und zum rechten Verständnis, wie wir uns verhalten sollen (1.Joh 3,18; 5,3; Joh 14,21.24). Denn das Wort Gottes ist geistlich lebendig und hochwirksam (Hebr 4,12; Joh 6,63). Unzählige Gläubige in aller Welt erfahren täglich die erfrischende, belebende und ermutigende Kraft des biblischen Wortes.
Wer keinen Hunger nach Gottes Wort hat, der sollte sich untersuchen, ob sein Glaube nicht primär auf das schwankende Fundament subjektiver Erfahrungen und Empfindungen aufgebaut ist. Wer auf das geistliche Brot Gottes verzichten kann, der ernährt sein geistliches Leben möglicherweise von populärtheologischen Halbwahrheiten (oder ganzen Unwahrheiten) – oder von den vollmundigen Ansagen populärer Propheten.
Einer der großen Star-Propheten unserer Tage ist Rick Joyner (USA). Er verkündigt: „… unser Ziel sollte nicht sein, das Buch des Herrn zu kennen, sondern vielmehr den Herrn des Buches.“ (R. Joyner: „Die Ernte“, S.87; vgl. S.43) Das ist eine verhängnisvolle Falschansage (ein Fake!). Denn wir kennen den wahren „Herrn des Buches“ allein durch das „Buch des Herrn“! Wer das biblische Wort gering schätzt und sich in seiner Glaubensüberzeugung auf andere Offenbarungsweisen stützt (wie prophetische Neuoffenbarungen, Gefühle, Erfahrungen, bibelkritisch-kirchliche Theologie, apokryphe Schriften, narrative Romane wie „Die Hütte“, „Der Weg“, „Briefe von Gott“ etc.), der landet irgendwann bei einem „anderen Jesus“, einem „anderen Evangelium“ und einem „anderen Geist“ (2.Kor 11,3.4; Gal 1,6-9 – vgl. 1.Kor 15,1-5; Mt 7,21-23) – und auch bei einer alles tolerierenden „anderen Liebe“, einem oberflächlichen „anderen Frieden“ und einer ökumenischen „anderen Einheit“.
Ich lese gerade zwei Bücher, in denen beschrieben wird, wie in früheren Epochen mutige Christen unter Lebenseinsatz darum kämpften, dass alle Menschen Zugang zum biblischen Wort Gottes in ihrer jeweiligen Muttersprache erhielten. In diesen biographisch-historischen Romanen (Tanja Douglas: „Jan Hus - Der Feuervogel von Konstanz“ und Ken Follet: „Das Fundament der Ewigkeit“) wird beschrieben, wie die römisch-katholische Kirche versuchte, genau das zu verhindern, um ihre unbiblischen Lehren und verkehrten Praktiken fortsetzen zu können. Dabei war ihnen nahezu jedes Mittel recht: unerbittliche Verfolgung, grausame Folter, furchteinflößende Inquisitionsgerichte, Verbrennung auf dem Scheiterhaufen oder Exekution mit dem Schwert (vgl. Offb 17,6; 18,24). Wir wissen heute gar nicht mehr so recht die Vorzüge unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung mit der Trennung von Staat und Kirche (Laizismus) und der Religions-, Bekenntnis- und Meinungsfreiheit zu schätzen. Und auch nicht das Vorrecht, eine Bibel in eigener Muttersprache besitzen und lesen zu dürfen.
Weil der „Widersacher“ (= Satan) den Bibelgebrauch heute in zivilisierten Ländern nicht mehr gewaltsam unterbinden kann, bedient er sich anderer Methoden: zum Beispiel der akademischen Bibelkritik inform der pseudowissenschaftlichen „historisch-kritischen Methode“. Mit diesem Mittel hat er es geschafft, dass heute jene, die sich entschieden zur Bibeltreue und zur göttlichen Inspiration der ganzen(!) Heiligen Schrift bekennen, lauthals ausgelacht werden – oftmals sogar von eigenen Glaubensgenossen.
Die Formel unserer Tage lautet: „Die Bibel ist Menschenwort, in dem (irgendwie?!) Gottes Wort enthalten ist.“ - Klingt schlau, ist aber ein trügerischer Fake, eine Falschmeldung, mit der das Glaubensfundament systematisch unterminiert und zerstört wird. Mit diesem Ansatz lassen sich alle unbequemen Wahrheiten der Bibel auflösen: das ist doch Menschenwort! (vgl. Mt 15,3-9). Diese Sicht widerspricht aber dem Anspruch, den Gott für sein Buch als „geläutertes, siebenfach gereinigtes Wort“ erhebt (Spr 30,5; Ps 12,7; 119,140). Sollten wir einem allmächtigen Gott nicht zutrauen, dass er bei der Entstehung der Bibel in der Lage war über sein Wort zu wachen (Jer 1,12) und den gesamten Editions-Prozess - von der Eingabe, Niederschrift, Überlieferung, Redigierung bis hin zur Kanonisierung - souverän inspirativ zu steuern?! (2.Tim 3,16; 2.Petr 1,20.21) Vom Endprodukt (im Alten Testament der masoretische Text – im Neuen Testament der byzantinische Mehrheitstext) heißt es: „In Ewigkeit, HERR, steht dein Wort fest im Himmel.“ (Ps 119,89 – vgl. Jes 40.8; 1.Petr 1,25; Lk 21,33) Wer das biblische Wort antastet und dort – mit welchen Argumenten auch immer - Textinhalte für ungültig erklärt oder neue Offenbarungen hinzufügt, der bekommt ernsthafte Probleme (Offb 22,18.19; Spr 30,6; 5.Mo 13,10).
Als Gläubige werden wir das ewige Ziel nur dann erreichen, wenn wir in strikter Schriftbindung „mit dem Wort leben“ (Ps 119,105; 1.Thess 2,13; 1.Kor 15,1.2). Daher noch mal die persönliche Frage an dich:
Steht deine Bibel noch oder liegt sie schon?!
Gerade jetzt in der Zeit der Corona-Wende, wo Gott den Globalisierungswahn der Welt ausgebremst und das christliche Kirchen-Entertainment gestoppt hat, ist jeder Gläubige dazu aufgerufen, sein geistliches Leben neu zu kultivieren. Gott ruft jeden Einzelnen seines Volkes dazu auf, die weit verbreitete Konsummentalität abzulegen und ein selbstständiges, eigeninitiatives Glaubensleben zu entwickeln. Gott hat für seine Gemeinde einen „neuen Tag“ gemacht. Jetzt gilt das Motto: Raus aus dem Windschatten einer erstarrten Gemeinde/Kirche – hinein in den Aufwind des Heiligen Geistes! - Zurück zur unmittelbaren authentischen Gottesbeziehung! – Zurück zum vollständigen Wort Gottes! - Vorwärts zur echten geistlichen Koinonia-Gemeinschaft mit erweckten Gläubigen!
Kleiner Tipp: Lege deine Bibel griffbereit an einen Platz in deiner alltäglichen Aufenthaltszone. (Achte darauf, dass du keine anderen Dinge oder Bücher draufstapelst.) Stecke ein Lesezeichen deutlich sichtbar bei einem der biblischen Bücher hinein, die du schon lange mal lesen wolltest. Lege einen Leuchtmarker daneben, um Textstellen anzustreichen, mit denen dich der Geist Gottes „elektrisiert“. Und dann beobachte, was passiert … Gott wacht über seinem Wort, dass es nicht leer zu Ihm zurückkehrt, sondern bewirkt, wozu er es gesandt hat! (Jer 1,12; Jes 55,11) – auch in deinem Leben! - Dafür beten wir.
02.01.2020 - Thema: Neujahrs-Botschaft 2020 – Joachim Hübel
Lieber User (Nutzer), Besucher und Freund von ExBiLe. Wir wünschen Dir für das neue Jahr 2020 viel Gutes, vor allem aber den wunderbaren Segen Gottes und Jesu Christi - des Herrn aller Herren und des alleinigen Erlösers der Welt (Apg 4,12; Joh 5,23; 14,6; 1.Joh 2,23; 5,12).
Möge der Allmächtige - der ja der souveräne HERR über alle Dinge, Umstände, Kreaturen, Mächte, Gewalten und Kräfte ist – Dich führen, bewahren und reich beschenken. Möge er Dir Frieden, Freude, Kraft, Versorgung, Heil und Gerechtigkeit im Heiligen Geist geben – und wenn nötig, heilsame Ermahnung und Kurs-Korrektur.
Wir beten, dass der Herr Dir offene Herzenssohren verleiht für sein authentisches Reden in seinem unfehlbar inspirierten Wort der Heiligen Schrift, und gesalbte, geöffnete Augen, die Segensgeschenke Gottes auch dann als solche zu erkennen, wenn ER diese in das raue Geschenkpapier einer Not, einer Beschwernis, eines Verlustes, einer Drangsal, ja einer Katastrophe verpackt (1.Petr 1,5-7; 4,19; Jes 38,17; Röm 8,18.22-28; Ps 34,20; 37,39; 71,20; Hebr 12,11).
Wir bitten auch weiterhin nicht um Spenden, sondern um Gebetsunterstützung und um eine Mund-zu-Mund-Propaganda bzw. Mailbox-zu-Mailbox-Propaganda.
Dürfen wir auch in diesem neuen Jahr mit deiner Unterstützung rechnen? – Darüber würden wir uns freuen!
Denn der Exegesa-Bibel-Lehrdienst soll noch bekannter werden, damit viele durch das schriftgemäße Evangelium und durch gesunde, heilsame Lehre gerettet, aufgebaut, ermutigt, getröstet, gestärkt, gereinigt und zugerüstet werden. Das „Reich Gottes“ wird heute oftmals nicht durch großmächtige Taten (z.B. spektakuläre Mega-Konferenzen) gebaut, sondern durch unermüdliche Treue in vielen kleinen Handreichungen und Hilfeleistungen – z.B. durch eine Email mit dem Exegesa-Link zur rechten Zeit an die rechte Person. Durch Ameisen und Bienen lehrt uns Gott, dass emsige Zusammenarbeit für das Werk Gottes Wesentliches, Gutes, (geistlich) Süßes und Fruchtbares hervorbringt.
Wir vom Exegesa-Dienst werden auch in diesem Jahr im Glauben darauf verzichten, uns die Homepage-Aufruf-Statistik anzuschauen - oder gar als sichtbaren Zähler auf der Homepage zu installieren. Die Optimierung einer Homepage durch SEO-Marketing (SEO = Search-Engine-Optimazion) oder durch „Roboter-Aufrufe und -Likes“ erscheint uns für unsere Arbeit als unakzeptable Methode, als Ausdruck des Kleinglaubens. Ein Haschen nach Zahlen bei Aufrufen (bzw. Followers und Likes), um „Eindruck zu schinden“, führt oftmals dazu, dass „der Tod im Topf ist“ (2.Kö 4,40). Gott hat in dieser Hinsicht ein erschreckendes Exempel statuiert – siehe 1.Chr 21,1-30 > 1.Kor 10,11. Zählungen waren nur dann gestattet, wenn Gott das unter gewissen Voraussetzungen ausdrücklich anordnete (2.Mo 30,12; 4.Mo 1,1.2; 26,1.2).
Wir beten weiterhin, dass der Herr im Internet in wunderbarer Weise Pfade, Wege und Bahnen bereitet, durch die jene Personen zu unserem ExBiLe finden, die aus den hier angebotenen Unterweisungen einen geistlichen Gewinn ziehen wollen. Denn für das Reich Gottes gilt nicht die weltliche Optimierungsmaxime – siehe dazu die eindrucksvolle Gideons-Geschichte (Ri 7,3-8). Dadurch erhält der HERR in allen Siegen und Erfolgen die Ehre. Denn seine Kraft erweist sich vor allem in unserer Schwachheit und Begrenztheit als wirksam (2.Kor 12,9). Er hat zur Besiedelung und zum Bau seines übernatürlichen (jetzt noch unsichtbaren) Königreiches (Joh 18,36; Lk 17,21; Eph 2,6) nicht die Starken, Mächtigen, Edlen, Zahlreichen, Bestqualifizierten und Fähigen erwählt, sondern die Schwachen, Verachteten und Unedlen (1.Kor 1,25-29 – vgl. Mt 11,25.26; 2.Kor 3,5.6). Bei Gott steht die Qualität über der Quantität. Er baut sogar absichtlich „Engpässe“ als Qualitätsfilter ein: „Es sprach aber jemand zu ihm: »Herr, sind es wenige, die gerettet werden?« - Er (Jesus Christus) aber sprach zu ihnen: »Ringt danach, durch die enge Pforte hineinzugehen; denn viele, sage ich euch, werden hineinzugehen suchen und werden es nicht können. - Denn eng ist die Pforte und schmal der Weg, der zum [ewigen] Leben führt, und wenige sind, die ihn finden.«“ (Lk 13,23.24; Mt 7,14) „Denn viele sind Berufene [o. Gerufene], wenige aber Auserwählte.“ (Mt 22,14) Auch der „breite Weg“ des religiösen Mainstreams wird sich früher oder später als verhängnisvoller Irrweg erweisen! (Spr 14,11)
Im Nachruf des im Dez. 2019 verstorbenen, bekannten evangelikalen Evangelisten Reinhard Bonnke (CfaN) wurde in den Medien mit schwindelerregenden Zahlen und Statistiken aufgewartet. Es wurde darauf hingewiesen, dass es einzelne Veranstaltungen in Afrika gab, in denen bis zu 1,6 Millionen Menschen zusammenströmten, denen Reinhard Bonnke das Evangelium verkündigte. (Die Hörer konnten anschließend Entscheidungskarten ausfüllen. Die Betreffenden wurden dann zur weiteren Betreuung und Nacharbeit an örtliche Gemeinden verwiesen.) - Es ist natürlich erfreulich, wenn das Evangelium möglichst vielen Verlorenen gepredigt wird. Doch wie viele von diesen tatsächlich die „enge Pforte“ durchschritten haben und durch einen authentischen Glauben und durch eine schriftgemäße Bekehrung gerettet und geistlich wiedergeboren wurden – und wie viele von diesen dann auf dem „schmalen Weg“ der Jüngerschaft (und der Prüfungen!) das ewige Ziel erreichen -, das wird sich erst im Himmel zeigen.
[Nebenbei bemerkt: Selbst wenn es jemandem gelungen ist, durch Glauben und Bekehrung die „enge Pforte“ zu passieren, dann ist er noch lange nicht am Ziel! Die Lehre von der „Unverlierbarkeit des Heils aller Gläubig-gewordenen“ bietet eine trügerische Sicherheit, die nicht dem Gesamtbild neutestamentlicher Lehre entspricht! – siehe Joh 15,4-6; 1.Joh 2,28; 1.Kor 15,1.2; 6,9-10; Gal 5,16-24; Röm 8,12.13; 1.Thess 3,5; Mt 24,11.13.24; 13,47.48; 1.Tim 4,1; 2.Thess 2,3; Lk 8,13.14; Offb 2,7.11; Kol 1,22.23; Hebr 6,4-8; 10,35-38; 12,14; 2.Kor 6,17.18; 7,1. Hinter der „engen Pforte“ beginnt nämlich sogleich der „schmale Weg“ der Jüngerschaft. Und das ist ein Weg der Prüfung und Bewährung auf dem offenbar wird, ob der Glaubens-Eifer von Dauer ist! (1.Kor 4,5; Spr 17,3; 21,2; Dan 11,35; Jer 17,10; Offb 2,23). Jeder „Baum“ (= Mensch) der keine „gute Frucht“ bringt, wird von Gott eliminiert (Mt 3,10; 7,17-19). Das Gleiche gilt für die „guten Bäume“ und „Reben am Weinstock“ (= die wiedergeborenen Gläubigen), die „keine Frucht“ hervor bringen (Lk 13,6-9; Joh 15,4-6; Mt 3,8; Apg 26,20; Kol 1,8.10; Gal 5,16-24; Tit 2,14; 3,7; Eph 2,10 - vgl. Mt 13,20-22; Hebr 6,7.8).]
Auf alle Fälle erzeugt das Anführen großer Zahlen und superlativer Statistiken im einfachen Christen ein schwindelerregendes Gefühl der Frustration: „Was kann ich kleines Licht im Vergleich mit solchen Super-Evangelisten schon ausrichten?! Wie mager ist der Ertrag, den ich eingebracht habe?!“ – Lieber Glaubensgenosse! Wir können dich ermutigen: dein „kleiner“ Beitrag zählt!!! Auch hier ist nicht die Quantität entscheidend. Ich bin immer wieder erstaunt, wie immens viele Samen ein einzelner Baum (ob Eiche, Buche, Ahorn etc.) hervorbringt. Und doch ist es nur ein verschwindend kleiner Teil davon, der überhaupt keimt, geschweige denn aufwächst und ebenfalls zu einem großen Baum gedeiht. Werden hingegen in einer Gärtnerei oder Baumschule eine begrenzte Anzahl von Baumsamen fachgerecht gekeimt, gepflanzt und aufgezogen, dann gibt es dabei nur eine geringe Ausfallsquote.
Auf die Evangelisation bezogen: es hat sich gezeigt, dass durch das „Sauerteig-Prinzip“ der Freundschafts-Evangelisation (siehe Mt 13,33) weit mehr Menschen zur Bekehrung und zum Glauben gelangen, als durch das breitwürfige Ausstreuen der guten Saat des Evangeliums per Medien- und Massenevangelisation. Über 70 % aller bekehrten Gläubigen werden durch F-E gewonnen!!! Das ermutigt, denn es zeigt, dass das gezielte Einzelzeugnis an deine Verwandten, Freunde, Bekannten, Arbeitskollegen und Nachbarn weitaus fruchtbarer ist als du meinst. Das trifft vor allem dann zu, wenn einer Bekehrung eine entsprechend engagierte persönliche „Nachsorge“ folgt. (Vergleichsweise geht es ja in einer Familien nicht darum, möglichst viele Kinder zu zeugen, sondern vor allem auch darum, dass die Neugeborenen gut versorgt und betreut werden, damit sich daraus lebenstaugliche Personen entwickeln.)
Lieber Freund, lass dich deshalb ermutigen, in deinem evangelistischen Zeugnis nicht zu erlahmen. „Lasst uns aber im Gutestun (dazu gehört auch dein evangelistischer Einsatz) nicht müde werden! Denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten.“ (Gal 6,9) Lass dich vom Herrn in all deiner Begrenzung und Schwäche gebrauchen und strebe danach, dabei „in jenen Werken zu wandeln, die Gott zuvor bereitet hat“ (Eph 2,10; Mt 10,32; 1.Petr 3,15). – Dabei ist Gebet und individuelle Führung der Schlüssel. – Denn weniger ist mehr! - Qualität statt Quantität! - „Daher, meine geliebten Brüder (und Schwestern), seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist!“ (1.Kor 15,48) - Übrigens: Im evangelistischen Dienst hat beides seine Berechtigung: das gezielte individuelle „Angeln“ und das kollektive „Netzfischen“ (Mt 13,47.48 - vgl. Mt 17,27; Hab 1,14.15; Jes 19,8).
Mit dem Angebot unserer Lehrschriften wollen wir Mitarbeiter vom Exegesa-Bibel-Lehrdienst dich in deinen Bemühungen unterstützen. Darunter befindet sich auch ein schriftgemäßes Lebensübergabe-Bekehrungs-Gebet (mit Erläuterungen). Mit dieser „Angel“ bist auch du in der Lage, „Fische an Land zu ziehen“ – d.h. Verlorene zu Jesus zu führen und sie durch die „enge Pforte“ in das Reich Gottes zu bringen. Drucke dir dieses Gebet aus und deponiere es im Geldbeutel, in der Handtasche, im Rucksack und im Handschuhfach (Auto). Dieses Gebet ist außerdem ein guter Leitfaden mit dem du anderen die Grundwahrheiten des Evangeliums erklären kannst.
Jesus Christus erklärte: „Wer nicht mit mir ist, ist gegen mich, und wer nicht mit mir sammelt, zerstreut.“ (Mt 12,30; Lk 11,23) – „Mit Ihm sammeln“ bedeutet: als Menschenfischer unter seiner Führung, Regie und Anleitung mit dem Netz seines authentischen, schriftgemäßen Evangeliums kostbare Seelen für das Reich Gottes „einzusammeln“ (siehe Mt 4,19; 13,47.48). Wer aber in populärtheologischer Manier „die Latte niedrig legt“, um durch ein verkürztes oder falsches „anderes Evangelium“ möglichst viele „zum Glauben zu bringen“ - oder wer einen unbiblischen Weg der Heilsübermittlung verkündigt (z.B. Sakramentalismus, Pseudo-Bekehrung, „bedingungslose“ Erlösung/Annahme von Gott, Allversöhnung, doppelte Prädestination), der gehört zu denen, die „zerstreuen“ (Gal 1,6-9; 2.Kor 11,3-5). Davor bewahre uns Gott! - Wir wollen für den Herrn keine beeindruckenden Statistiken produzieren, sondern zu seinem Wohlgefallen „bleibende Frucht bringen“ (Joh 15,16), „dass sein (himmlisches) Haus gefüllt werde“ (Lk 14,23).
Jesus Christus: „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. … Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten. Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit auch ihr seid, wo ich bin.“ (Joh 14,2.3) – Maranatha! (griech.: Der Herr kommt! - 1.Kor 16,22) – Ja, Herr, komm bald! (Offb 22,20)
Mit herzlichen Grüßen - Joachim und Hannelore Hübel
28.11.2019 - Thema: Jesus steht vor der Gemeindetür – Joachim Hübel
Jesus vor der Gemeindetür?! – Joachim Hübel
Die Textstelle in Offb 3,20 wird in christlichen Kreisen traditionell in evangelistischer Weise interpretiert: Jesus steht bei Ungläubigen vor der Herzenstür und klopft an. Wenn jemand auf seine Stimme hört und ihm im Glauben sein Herz öffnet, dann kann er dort einziehen. Und dann wird der Betreffende von Christus gerettet, empfängt Sündenvergebung und das ewige Leben.
Doch wir müssen uns bewusst machen, dass der Kontext diese Aussage ein Brief (Sendschreiben) an eine Gemeinde ist und daher in entsprechender Weise ausgelegt werden muss: Jesus steht draußen vor der Haustür einer seiner Gemeinden, die ja eigentlich seine geistliche Wohnstätte ist.
Jesus Christus ist als auferstandener Herr nicht (mehr) inmitten der Versammlung gegenwärtig, sondern wird außen vor gelassen. - Ist das die Möglichkeit?! - Der Herr und wahre Eigentümer der Gemeinde, muss wie ein Fremder an die Tür klopfen und ihre Angehörigen um Einlass bitten, damit er mit ihnen Gemeinschaft haben und das Abendmahl feiern kann!
Ist das überhaupt vorstellbar?! Eine Gemeinde feiert Gottesdienst, singt dem Herrn zu Ehren Lobpreislieder, predigt über sein Wort und betet zu ihm – und der Herr ist gar nicht bei ihnen anwesend, sondern steht draußen vor der Tür!? - Hat Jesus nicht versprochen: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Mt 18,20) Anscheinend geht es bei den Vorbedingungen zur Erfüllung dieser Verheißung um mehr als nur um ein Namens-Etikett, mit dem sich eine Gemeinde ausstattet. Denn nicht überall wo Jesus draufsteht ist Jesus drin!
Offensichtlich reicht es nicht aus, wenn eine Gemeinschaft an ihre Versammlungsräume das Schild „Jesus-Gemeinde“ oder „Christus-Kirche“ oder was auch immer für eine christlich lautende Benennung anbringt. Ebenso wenig reicht es aus, wenn am Anfang eines Gottesdienstes die Formel „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ gesprochen wird, in der Erwartung, dadurch die Gegenwart des Herrn magisch herbeizuzaubern.
Was wurde in der Kirchengeschichte nicht schon alles unter dem Anspruch „in nomine patri et filii et spiritus sancti“ verübt und veranstaltet! Was für ein schlechtes Licht hat das auf den Herrn und seinen Namen geworfen: kirchliche Machtpolitik, gewaltsame Missionierung, Kreuzzüge, Konfessionskriege, Anmaßung des Papsttums, Simonie (Ämter-Verkauf), Inquisition, Hexenverfolgung, Juden-Pogrome, Ablasshandel, Einführung von Irrlehren und unbiblischen Praktiken, Konfessionalismus, Dogmenstreit, Prunk der Kirchen, Ausschweifung der Kirchenführer, Missbrauch … Da ist es eigentlich schon beruhigend, zu wissen: Bei all dem hat der Herr nicht mitgemacht; bei all diesen Verirrungen und Gräueltaten war und ist der Herr nicht dabei, sondern stand (bzw. steht weiterhin) außen vor.
Nach biblischem Maßstab gehören ja zur wahren Gemeinde Jesu nur jene Gemeinschaften, in denen Menschen durch den schriftgemäßen Weg der Heilsübermittlung – also durch Bekehrung und persönlichen Glauben (Mk 1,14.15; Apg 2,38; 3,19; 17,30.31; 26,20) – zur authentischen „geistlichen Wiedergeburt“ geführt werden (Joh 1,12.13; 3,5-8; Eph 2,2-5; Tit 3,4-7 >>> 1.Kor 12,12.13; Eph 1,13; Röm 8,9; Offb 3,1b; 2.Tim 3,5). Hier scheiden schon mal alle Volkskirchen aus, die einem sakramentalistischen Heilsverständnis anhängen (= die vermeintliche Heilsübermittlung durch kirchliche Rituale [sog. „Sakramente“] – in der Regel durch den Akt der Säuglingstaufe, der dort unter dem Etikett „Sakrament der Wiedergeburt“ verkauft wird). Die wahre Gemeinde Jesu ist keine Mauerkirche und tote Organisation, sondern ein lebendiger Organismus, bestehend aus lebendigen Zellen – d.h. aus wiedergeborenen Christen (vgl. Mk 12,27; 1.Petr 2,5). Wir sollten den auferstandenen und lebendigen Herrn nicht bei den (geistlich) Toten suchen! (Lk 24,5; Offb 3,1b; 2.Tim 3,5)
Doch auch bei den freien und freikirchlich evangelikalen Gemeinden steht nicht alles zum Besten. Eines sollte uns klar sein: eine vollkommene Gemeinde ganz ohne „Flecken und Runzeln“ (Eph 5,27) werden wir hier und heute nicht finden. In seinen Sendschreiben muss Jesus bei fünf der sieben Gemeinden etwas bemängeln: „Aber ich habe gegen dich, dass du …“ (Offb 2,4.14.20) Dort muss der Herr aus Liebe „züchtigen und überführen“ (Offb 3,19), damit die Betreffenden Buße tun und umkehren und Verfehlungen bereinigen (vgl. 1.Kor 11,30-32; 2.Kor 7,8-11). Wenn aber eine Gemeinde gravierende Missstände, schwere Sünden oder Irrlehren fortgesetzt toleriert (siehe 1.Kor 5,3; 2.Tim 2,16-18; 4,2-4; Apg 20,28-31), dann kann es geschehen, dass sich der Herr vorübergehend oder bleibend aus dieser Versammlung zurückziehen muss. Denn er kann durch seine Gegenwart keine verkehrten Verhaltensweisen bestätigen und absegnen, die in seinem Namen veranstaltet werden. Wenn grobe Verfehlungen geschehen oder heilsgefährdende Irrlehre verbreitet wird, die ihm missfallen, dann fordert er die betreffende Versammlung auf: „tue Buß und tue die ersten Werke! Wenn aber nicht, so komme ich zu dir und werde deinen Leuchter von seiner Stelle wegrücken, wenn du nicht Buße tust.“ (Offb 2,5) Wie makaber, wenn sich dort keine heilsame Besinnung und Umkehr abzeichnet, so dass der Herr Jesus aus dieser Gemeinde „ausziehen“ muss, der fromme Betrieb aber einfach „im Namen des Herrn“ fortgesetzt wird …
Mehr zu diesem Thema lesen im Link Jesus steht draußen vor der Tür - Dort steht das 15-seitige Dokument „Jesus steht draußen vor der Tür“ als pdf-Dokument zum kostenlosen Download zur Verfügung.
23.10.2019 - Thema: Die Zeichen der Zeit deuten – Joachim Hübel
Jesus Christus rügte seine Zeitgenossen: „Das Aussehen der Erde und des Himmels wisst ihr zu beurteilen. Wie aber kommt es,
dass ihr diese Zeit nicht zu beurteilen wisst?!“ (Lk 12,56)
Durch die von Jesus Christus und seinen Aposteln beschriebenen „Zeichen der Zeit“ (Mt 16,3) wissen wir, dass wir in den „letzten Tagen“ leben (2.Tim 3,1). Doch wir lassen uns von diesen Signalen nicht beirren, hypnotisieren und ängstigen. Denn „der, welcher in uns ist, ist größer als der, welcher in der Welt ist“ (1.Joh 4,4).
Wir nehmen die biblischen Zeichen ernst, aber das Thema „Endzeit“ ist nicht unser Lieblingsthema. Denn die Zeichen sind uns nicht gegeben zur Panikmache, sondern als „Achtungs-Schilder“.
Wir wissen, dass der „Widersacher“ dabei ist den Aufstieg des vorausgesagten „Antichristen“ und dessen Propheten vorzubereiten (1.Joh 2,18; 2.Thess 2,1-12; Offb
13,1-18). Doch wir warten nicht auf den Antichristen, sondern wir blicken empor zu den Wolken des Himmels, von wo wir unseren Herrn erwarten zur „Entrückung“ der Gläubigen (1.Thess
4,15-18; Joh 14,3; Apg 1,11). Alle die Jesus Christus von Herzen nachfolgen und daher „der Heiligung nachjagen“ (Hebr 12,14) und danach trachten, in der Kraft des Heiligen
Geistes „zu überwinden“ (Gal 5,15-21; Röm 8,12.13), dürfen Unverzagt und mit Freude Seiner Ankunft entgegensehen. Denn dann wird er mit ihnen die himmlische Hochzeit feiern
(Mt 25,10; Offb 19,7-9).
[Insofern sind wir keine Verschwörungs-Theoretiker, sondern Glaubens- und Heiligungs-Praktiker, die sich auf ein großes himmlisches Fest vorbereiten!]
„Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens, welcher in dem Paradies Gottes ist.
(Offb 2,7)
„Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde seinen Namen nicht auslöschen aus dem Buch des Lebens und seinen Namen bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Offb 3,5)
„Weil [o. Wenn] du das Wort vom Harren auf mich bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der
Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, die auf der Erde wohnen. Ich komme bald [o. schnell]. Halte fest, was du hast, damit niemand deinen Siegeskranz
nehme!“ (Offb 3,10.11)
„Wacht nun und betet zu aller Zeit, dass ihr imstande seid, diesem allem, was geschehen soll, zu entfliehen und vor dem Sohn des Menschen zu stehen!“ (Lk 21,36)
„Glückselig, die ihre Kleider waschen, damit sie ein Anrecht am Baum des Lebens haben und durch die Tore in die
Stadt [des himmlischen Jerusalems] hineingehen!“ (Offb 22,14)
„Und der Geist und die Braut sagen: Komm! - Und wer es hört, spreche: Komm! … Der diese Dinge bezeugt, spricht: Ja, ich komme bald. - Amen; komm, Herr Jesus!“ (Offb 22,17.20)
Maranatha! – Unser Herr kommt! (1.Kor 16,22)
12.10.2019 - Thema: Hütet euch! – Joachim Hübel
Als ich heute beim Essen einen Bissen kaute, hatte ich mit einem mal einen seltsamen Geschmack im Mund. Das machte mich stutzig. Doch dann überging ich dieses warnende Signal und schluckte den Bissen einfach runter. Später stellte sich dann in meinem Bauch ein dauerhafter, ziehender Schmerz ein. Irgendetwas arbeitete da in meinem „Gedärm“. Für die Zubereitung der Speise hatte ich diverse Zutaten verwendete: gekochten Vollreis, Sojajoghurt, Pinien- und Kürbiskerne, getrocknete Blaubeeren und noch ein paar weitere Ingredienzien. (Du hast richtig vermutet, lieber Leser, ich ernähre mich überwiegend vegan.) Irgendwelche dieser Zutaten müssen wohl verdorben gewesen sein – vielleicht eine ranzige, schimmelige Nuss? – weiß man’s?! - Jedenfalls war mir dieses Erlebnis erneut eine eindringliche Warnung: Wenn du wieder mal bei einem Bissen oder einem Löffel mit Speise einen seltsamen, undefinierbaren Geschmack im Mund hast, dann scheue dich nicht, diesen Bissen in den Abfall zu spucken. Dadurch ersparst du dir möglicherweise unnötige Schmerzen und Beschwerden. Du musst dir das nicht antun! Du musst Verdorbenes nicht schlucken und verdauen – und dann leiden!
Auch Jesus warnte vor Speisen, die erhebliche Beschwerden verursachen können. Nicht vor natürlichen Nahrungsmitteln für den Leib, sondern vor unreinen geistlichen Speisen: „Jesus aber sprach zu ihnen: Seht zu und hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und Sadduzäer! … Da verstanden sie, dass er nicht gesagt hatte, sich zu hüten vor dem Sauerteig der Brote, sondern vor der Lehre der Pharisäer und Sadduzäer.“ (Mt 16,6.12)
Sauerteig ist an und für sich ein gutes Backferment, um den Brotteig „aufgehen“ zu lassen und die Inhaltsstoffe aufzuschließen. Beim Backen werden die Hefe- und Milchsäurebakterien dann abgetötet, so dass sie keine Verdauungsbeschwerden hervorrufen. In rohem Zustand genossen, bläht Sauerteig auf und bereitet „Bauchgrimmen“ und Durchfall.
„Unausgegorene“ theologische Lehren, die nicht die richtigen biblischen Zutaten aufweisen, sondern mit fremden Zusatzstoffen oder Bakterien verunreinigt sind - und die auch nicht im Feuer des Heiligen Geistes „gekocht“ und „gebacken“ wurden -, beeinträchtigen unsere geistliche Verdauung und Gesundheit. Sie bescheren uns nicht geistliche Belebung, sondern Belastung – und manchmal ist dann sogar „der (geistliche) Tod im Topf“ (vgl. 2.Kö 4,40). Da sollten wir, sobald wir „einen schlechten Geschmack“ verspüren, uns nicht scheuen, das Ganze auszuspucken. Wir müssen nicht alles schlucken und verdauen! – und dann schmerzhafte Folgeschäden erdulden. Gott gibt die Anweisung: „Mehr als alles, was man sonst bewahrt, behüte dein Herz! Denn in ihm entspringt die Quelle des Lebens.“ (Spr 4,23) An anderer Stelle fordert uns Gott in seinem Wort auf: „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab!, spricht der Herr. Und rührt Unreines nicht an! Und ich werde euch annehmen. und werde euch Vater sein, und ihr werdet mir Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Allmächtige. Da wir nun diese Verheißungen haben, Geliebte, so wollen wir uns reinigen von jeder Befleckung des Fleisches und des Geistes und die Heiligkeit vollenden in der Furcht Gottes.“ (2.Kor 6,17.18; 7,1) Das betrifft einerseits den Sauerteig gravierender Sünde (1.Kor 5,6-13; Mt 18,15-18) und andererseits den der verkehrten Lehre (2.Tim 2,17.18; 1.Tim 6,3-5; Tit 1,9; 2.Joh 8-11).
Der „Sauerteig der Pharisäer“: Das Problem der Pharisäer und Schriftgelehrten bestand nicht - wie manche meinen - in der „Gesetzlichkeit“, dass sie die Gebote des Gesetzes Moses gelehrt hätten. Es bestand vielmehr darin, dass sie einerseits die weniger wichtigen Gebote des Gesetzes hervorhoben, während sie die wichtigeren Gebote außen vor ließen: „Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler! Denn ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel und habt die wichtigeren Dinge des Gesetzes beiseite gelassen: das Recht (o. Gericht) und die Barmherzigkeit und den Glauben; diese hättet ihr tun und jene nicht lassen sollen.“ (Mt 23,23). Andererseits bestand das Problem der Pharisäer und Schriftgelehrten darin, dass sie „die Schrift auflösten“, indem sie die biblischen Gebote Gottes durch Menschengebote und Überlieferungen ersetzten: „Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen? … und ihr habt so das Wort Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen. Heuchler! Treffend hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht: »Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir. Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren.« (Mt 15,3-9; Jes 29,13) Heute finden wir diese Haltung bei den Vertretern einer Populär-Theologie, die die konkreten Gebote und Ansprüche Gottes im Namen der Gnade, der Liebe und der Toleranz auflöst. Leider ist dieser Sauerteig auch in die evangelikalen Kreise eingedrungen. Nebenbei bemerkt: Jesus hat in seiner Verkündigung (z.B. in der Bergpredigt/Feldrede) keineswegs die ethischen Gebote des Mosaischen Gesetzte aufgehoben, sondern radikal verschärft (Mt 5,17-20). Und er war sogar der Ansicht, dass man/frau in der Lage ist, diese radikalisierten Gebote auch zu erfüllen! – siehe Mt 7,24.25. Denn die wahre agape-Liebe Gottes besteht nicht in der Auflösung seiner Gebote (des „Gesetzes“), sondern in deren Erfüllung (Röm 13,8-10; Mt 22,36-40). „Denn dies ist die Liebe Gottes: dass wir seine Gebote halten“ (1.Joh 5,3) – Jesus erklärte: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich [wirklich] liebt; wer aber mich liebt, wird von meinem Vater geliebt werden … Wenn jemand mich liebt, so wird er mein Wort halten … Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht; und das Wort, das ihr hört, ist nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat.“ (Joh 14,21.23.24) Jeder, der aus Gnade durch Glauben (also ohne Werke) gerechtfertigt und errettet wird (Eph 2,8.9; Röm 3,22-27), der wird geistlich „wiedergeboren“ (Tit 3,4-7). Nach seiner Bekehrung und „Erweckung“ (Eph 2,4-6) soll er beginnen, in der Kraft des Heiligen Geistes ein erlöstes Leben zu führen, indem er die Sünde überwindet und die Gebote Gottes erfüllt - statt sie aufzulösen (Röm 8,12.13; 6,1-13; Gal 5,16-21; 1.Kor 6,9-11; Kol 3,5-10; Hebr 12,14).
Der „Sauerteig der Sadduzäer“: Die Sadduzäer waren die „Vernünftigen“ und Intellektuellen ihrer Zeit, die nicht auf die inspirierte, biblische Offenbarung setzten, sondern auf den reinen Verstand und auf Vernunftschlüsse (vgl. Spr 3,5-7; 2.Kor 10,3-5; Mk 12,18ff). In ihrer Theologie leugneten sie kategorisch alles Übernatürliche – die Existenz des Heiligen Geistes, der Engeln und der Auferstehung (Mt 22,23; Apg 23,8). Eine ähnliche Haltung finden wir heute vor allem in der bibelkritischen akademischen Theologie der Volkskirchen.
Aber auch vor anderem „Sauerteig der Lehre“ müssen wir uns hüten. Wenn zentrale, heilsentscheidende Positionen der Bibel angetastet werden, müssen wir klare Stellung dagegen beziehen und diese verdorbene Speise in hohem Bogen „ausspucken“. Wenn aber eine Gemeinde-Versammlung und ihre Leiter nicht korrekturfähig sind und in zentralen Dingen an verkehrten Positionen festhalten, dann müssen wir „aus ihrer Mitte hinausgehen“ – zu unserem eigenen Schutz – und zum mahnenden Zeugnis für die Gemeinde und ihre Angehörigen. Andernfalls werden wir mitschuldig (2.Joh 8-11; Eph 5,11; Offb 18,4). Wer da den Hintern nicht hoch und den Gang nicht rein kriegt, der muss die Folgen tragen. Denn Jesus warnte nicht umsonst: Hütet euch!
Es ist kein Ausdruck wahrer Liebe, wenn Eltern ihren Kindern „alles ersparen“ und alles Unangenehme von ihnen fern halten. Dadurch werden sie nicht lebenstauglich. Ebenso wenig ist es ein Ausdruck wahrer Lieben, wenn man den Glaubensgenossen „alles erspart“. Dadurch werden sie nicht „entrückungstauglich“.
Hier das kostenlose Download-Dokument im pdf-Format „Neue geistliche Impulse – 11 Beiträge - 2019-2022“ (38 Seiten, 4,3 MB):